Niederlage für Chinas wahnwitzigsten Bauherrn
Seinen Traum vom Luftschloss hatte sich der Experte für chinesische Medizin wohl anders vorgestellt: Zhang Biqing wollte hoch über den Dächern Pekings, der Metropole für kuriose Bau-Blüten, thronen. Auf einem 26-stöckigen Hochhaus im Stadtteil Haidian errichtete Zhang seine Felsenvilla - samt Fitness-Studio, Bar und Pool. Dass er dafür auch eine Baugenehmigung braucht, hat er damals, als er vor sieben Jahren den Spatenstich setzte, ignoriert. Die Bauzeit allein dauerte sechs Jahre - und war von Protesten der Nachbarn begleitet. Kein Wunder: Gelegentliche Wasserrohrbrüche brachten die Anrainer auf die Palme, ganz zu schweigen von der Sorge um die Statik, schließlich war die Villa nicht genehmigt worden.
Nachdem der Fall auch international bekannt wurde, griffen die Behörden durch. Vor einem Jahr beschlossen sie, dass Zhang das Haus auf dem Haus wieder abtragen müsse. Erst jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen, wie Spiegel Online berichtet. Zum Beweis lud der glücklose Bauherr Journalisten auf das nun kahle Dach, um zu demonstrieren, dass er der Aufforderung nachgekommen war. Sechs Millionen Yuan (umgerechnet knapp 730.000 Euro) soll ihn alles in allem gekostet haben.
Angesichts der explodierenden Immobilienpreise sind Aufbauten auf mehrstöckigen Gebäuden in China keine Seltenheit. Berichte über die Bevorzugung von reichen Chinesen bei der Bewilligung von Baumaßnahmen sorgen regelmäßig für Empörung.
Ein Überblick über skurrile Bau-Projekte in China:
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