New Yorks Pferden geht es bald besser

Ein geschmücktes Pferd steht auf einer verschneiten Straße in einer Stadt.
Jahrelanger Streit um Kutschen: Nun rückt der Tierschutz in den Vordergrund.

Im langwierigen Streit zwischen Stadt und Tierschützern um die berühmten Pferdekutschen im Central Park gibt es nun einen Kompromiss. Die Zahl der Kutschpferde soll langfristig fast halbiert und ihre Arbeitszeit begrenzt werden. Zudem sollen die Tiere künftig in Ställen innerhalb des Parks unterkommen, wie der Stadtrat am späten Sonntagabend mitteilte.

In mehreren Schritten soll die Zahl der Kutschpferde von derzeit 180 auf 95 reduziert werden. Bis Oktober 2018 sollen zudem neue Ställe für 68 Kutschen und 75 Pferde innerhalb des Parks die alten Ställe an der 52. Straße ersetzen - die Pferde müssten dann nicht mehr ihren Heimweg mitten durch den Stadtverkehr antreten.

Erholung auf dem Land

Ab dann dürfen die Kutschen auch nur noch im Central Park fahren, und Pferde, die nicht arbeiten, sollen zur Erholung aufs Land geschickt werden. Bereits ab 1. Dezember darf eine Kutsche zudem nur noch neun Stunden pro Tag in Betrieb sein.

Tierschützer von der Gruppe NYClass setzen sich seit Jahren für ein Ende der traditionsreichen Kutschenfahrten durch die grüne Lunge von New York ein. Für eine Online-Petition, in der das Geschäft mit den Pferden als "grausam, unmenschlich und unfallträchtig" angeprangert wird, sammelte sie mehr als 35.800 Unterschriften. Eine Reaktion der Gruppe zu den neuen Plänen blieb zunächst aus.

Ein totes Pferd liegt hinter einem Absperrband, umringt von Demonstranten mit Schildern gegen Tierquälerei.
Demonstrators with People for the Ethical Treatment of Animals (PETA) stand outside the Manhattan Criminal Court in New York June 16, 2014. PETA demonstrators used a stuffed horse during their protest against Central Park carriage driver Saverio Colarusso, who was scheduled to appear in court on animal cruelty charges, for working a horse that was visibly injured. REUTERS/Brendan McDermid (UNITED STATES - Tags: ANIMALS CIVIL UNREST CRIME LAW ENVIRONMENT SOCIETY)

Auch Bürgermeister Bill de Blasio hatte nach seinem Amtsantritt vor zwei Jahren versprochen, die wegen ihrer Romantik bei Touristen und Filmemachern beliebten Kutschfahrten zu beenden. Seine Ankündigung traf jedoch auf heftigen Widerstand. Nun äußerte sich das Büro des Demokraten "zufrieden" mit dem Kompromiss mit dem Kutscher-Gewerbe: "Wir freuen uns, gemeinsam die letzten Details des Gesetzes auszuarbeiten und es verabschieden zu lassen", fügte es hinzu.

Auch in Österreich setzen sich Tierschützer für ein besseres Pferdeleben ein: Der Verein gegen Tierfabriken etwa hat ebenfalls eine Petition laufen: "Pferde raus aus der Stadt".

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