USA

New York: Protestzug gegen Polizeigewalt

Eine Gruppe von Menschen, darunter Kinder, wird von New Yorker Polizisten umringt.
Aufsehen erregender Protest: Broadway und Brooklyn Bridge blockiert. Dutzende Festnahmen.

Nach den jüngsten Fällen tödlicher Polizeigewalt gegen unbewaffnete Afroamerikaner haben in New York hunderte Demonstranten gegen Rassismus demonstriert und den Verkehr in der US-Metropole behindert. Die Demonstranten, vor allem junge Menschen, zogen am Dienstag mit Transparenten mit Aufschriften wie "Das Leben von Schwarzen zählt" oder "Stoppt Polizei-Morde" durch Manhattan.

Der Demonstrationszug sorgte auf dem Broadway sowie auf der Brooklyn Bridge für Verkehrsbeeinträchtigungen. Einige Demonstranten kletterten über Absperrungen und liefen auf die Straße. 34 Menschen wurden verhaftet.

90 Fälle

Zwei Demonstranten halten Schilder mit der Aufschrift „Stop Murder by Police“ inmitten des Verkehrs.
Demonstrators stop traffic on the Brooklyn Bridge during a protest against police brutality against minorities, in New York April 14, 2015. Protestors angered by fresh cases of police violence against unarmed black men in the United States gathered on Tuesday in New York City in a protest organized by the group "Stop Mass Incarceration Network" hoping to invigorate a national discussion on the thorny issue. REUTERS/Brendan McDermid
Die Initiatoren der Kundgebung kritisierten, US-Polizisten hätten seit Jänner bereits mehr als 90 unbewaffnete Menschen erschossen. Außer in New York sind auch in zwei Dutzend anderen US-Städten, darunter Los Angeles und Chicago, Menschen auf die Straße gegangen, um dagegen zu demonstrieren.

Am Montag war bekannt geworden, dass im Bundesstaat Oklahoma ein 72-jähriger Hilfssheriff den 44-jährigen Afroamerikaner Eric Harris erschossen hatte, obwohl dieser unbewaffnet war. Vergangene Woche wurde in der Stadt North Charleston im Bundesstaat South Carolina ein Polizist wegen Mordes angeklagt, weil er nach einer Verkehrskontrolle einem fliehenden Afroamerikaner mehrmals in den Rücken schoss. Das Video von dem Vorfall, das ein Passant mit seiner Handykamera aufgenommen hatte, hatte für Empörung gesorgt.

Auch andere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weiße Beamte hatten in den vergangenen Monaten eine Debatte über Rassismus und Polizeigewalt in den USA ausgelöst. Im August war in der Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten getötet worden. Wegen mangelnder Beweise wurde der Beamte aber nicht angeklagt. Die Vorgänge führten in Ferguson und zahlreichen anderen Städten zu teils gewaltsamen Protesten.

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