Planetenjäger "Kepler" in Turbulenzen

Das fliegende Observatorium der NASA hat Probleme – die Mission steht auf der Kippe.

Insgesamt 170.000 Sterne hat „Kepler“ in seinen vier Jahren Dienstzeit untersucht, 132 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems aufgespürt – jetzt scheint die Reise des Teleskops zu Ende zu sein: Wie die NASA vermeldet hat, hat der 600 Millionen Dollar teure „Kepler“-Satellit technische Probleme.

Das Teleskop musste in den Sicherheitsmodus versetzt werden, da eines der vier sogenannten Trägheitsräder ausgefallen ist. Sie halten das Telskop in der richtigen Position und erlauben es, den Satelliten im Raum auszurichten - und in der richtigen Position die gesammelten Daten zu verschicken. Die Mission steht somit auf der Kippe; "Kepler" kann nicht mehr richtig kommunizieren .

Die NASA-Techniker arbeiten derzeit fieberhaft an einer Lösung – doch es scheint beinahe unmöglich, „Kepler“ mit den verbliebenen Trägheitsrädern richtig auszurichten. Dazu kommt, dass es dann dennoch an Präzision fehlen würde; ein Problem, das der NASA durchaus bewusst ist. Auch eine bemannte Mission zum Standort des Teleskops zu schicken, ist nicht möglich – es befindet sich 65 Millionen Kilometer weit von der Erde entfernt.

Reihe an Problemen

Der Ausfall des Teleskops kommt für Experten wenig überraschend. Bereits vergangenes Jahr hatte eines der Trägheitsräder den Dienst verweigert. Damals konnte man sich noch mit einem Reservesystem helfen; ein solches steht jetzt nicht zur Verfügung. Ob „Kepler“ nach einem endgültigen Aus seiner Mission der NASA anders helfen kann ist derzeit noch fraglich.

Auf der Jagd nach einer zweiten Erde

Bislang hat das Teleskop jedenfalls Erfolgsgeschichte geschrieben: Seit 2009 befindet sich der Satellit auf der Suche nach sogenannten Exoplaneten – also erdähnlichen Himmelskörpern, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Dabei hat „Kepler“ einige spektakuläre Entdeckungen gemacht - etwa einen Planeten, der komplett aus Wasser bestehen könnte.

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