Ganz Paris jagt ein Phantom

Drei Polizisten stehen hinter einem rot-weiß gestreiften Absperrband.
Nach Überfällen auf Medienhäuser fahndet die Polizei nach dem Täter - ihm werden weitere Attentate zugetraut.

Nach den mysteriösen Überfällen auf zwei Pariser Medienhäuser fahndet die französische Polizei mit Hochdruck nach dem flüchtigen Täter. Weil dem unbekannten Mann weitere Attentate zugetraut werden, waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch die ganze Nacht über zahlreiche Sonderermittler im Einsatz. Bis zum Dienstagmorgen konnten sie allerdings keinen Erfolg verkünden.

Eine Person mit Kappe und Tasche sitzt auf einer Treppe in der Nähe einer Straße.
Handout photo released by Paris' judiciary police taken from surveillance footage shows a suspect gunman, November 18, 2013. Police were hunting a lone gunman on the loose in central Paris on Monday after he opened fire at the offices of left-wing daily newspaper Liberation and a major bank before hijacking a car to take him to the Champs-Elysees avenue. The shaven-haired assailant, who police said was filmed by video-surveillance cameras, fired shots at the office of Liberation daily, seriously injuring a photographer's assistant before fleeing, police and staff at the newspaper said. REUTERS/Paris Judiciary Police/Handout via Reuters (FRANCE - Tags: CRIME LAW MEDIA TPX IMAGES OF THE DAY) ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. NO SALES. NO ARCHIVES. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
Der nach Schätzungen der Polizei zwischen 35 und 45 Jahre alte Mann hatte am Montag am Redaktionssitz der linksliberalen ZeitungLiberationeinen jungen Fotoassistenten niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. Bereits am Freitag bedrohte vermutlich derselbe Täter im Gebäude des TV-NachrichtensendersBFM einen der Chefredakteure - ohne jedoch zu schießen.

Einzeltäter

Ein Mann überquert einen Zebrastreifen mit einer Tasche in der Hand.
Still image from video taken from surveillance footage shows a suspect gunman, November 18, 2013. Police were hunting a lone gunman on the loose in central Paris on Monday after he opened fire at the offices of left-wing daily newspaper Liberation and a major bank before hijacking a car to take him to the Champs-Elysees avenue. The shaven-haired assailant, who police said was filmed by video-surveillance cameras, fired shots at the office of Liberation daily, seriously injuring a photographer's assistant before fleeing, police and staff at the newspaper said. REUTERS/BFM TV via Reuters Tv (FRANCE - Tags: CRIME LAW MEDIA) ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. NO SALES. NO ARCHIVES. THIS PICTURE IS DISTRIBUTED EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS. IMAGE BLURRED AT SOURCE. FRANCE OUT. NO COMMERCIAL OR EDITORIAL SALES IN FRANCE. NO RE USE AFTER NOVEMBER 19, 2013 1830GMT, NO ZOOM IN, NO BLUR
Das Motiv des Attentäters gilt als völlig unklar. Der Mann sei wahrscheinlich ein Einzeltäter, hieß es am Montag von den Ermittlern. "Wir machen weiter", lautete am Dienstag in derLiberationdie Überschrift des Leitartikels. Die Zeitung werde sich nicht ändern, auch wenn man zutiefst erschüttert sei, kommentierte Vorstand Nicolas Demorand.

Nach dem Überfall auf den Redaktionssitz hatte der mutmaßliche Attentäter auch vor dem Hochhaus der französischen Großbank Societe Generale im Geschäftsviertel La Defense Schüsse abgegeben, die aber niemanden verletzten. Danach kaperte er ein Auto und ließ sich in die Nähe der Pariser Champs-Elysees fahren. Dort verlor sich seine Spur.

Frankreichs Präsident Francois Hollande bezeichnete die Taten am Rande einer Nahost-Reise als Angriff auf die Informationsfreiheit und verlangte von den Sicherheitskräften, alles dafür zu tun, um den Mann zu stellen. Er könne sofort wieder versuchen zu töten, sagte der Präsident. Die Polizei stationierte vor größeren Redaktionen Sicherheitskräfte. Auch vor Nachrichtenagenturen sollte es zusätzliche Patrouillen geben.

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