Mittelmeer: Bis zu 100 Kinder unter Opfern

Ein überfülltes blaues Boot treibt auf dem offenen Meer.
Es wurden nur zehn Überlebende gerettet, nachdem das Boot offenbar von Schleppern versenkt wurde.

Nach dem Untergang eines Flüchtlingsboots mit mehr als 500 Migranten an Bord im Mittelmeer sind bis Dienstag nur zehn Überlebende gerettet worden. Das teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf mit. Das Boot wurde möglicherweise vor einigen Tagen von Schleppern im Mittelmeer versenkt.

Unter den Überlebenden sind zwei Palästinenser, die nach ihrer Rettung am Samstag als Erste von der Tragödie berichtet hatten. Bisher seien nur drei Leichen gefunden worden, sagte IOM-Sprecher Leonard Doyle. Bei dem Untergang haben sich auch bis zu hundert Kinder befunden, wie die IOM weiter berichtete.

Das Boot mit Syrern, Palästinensern, Ägyptern und Sudanesen an Bord hatte am 6. September den ägyptischen Hafen Damietta verlassen. Die Überlebenden berichteten, dass die Schmuggler das Boot versenkten, nachdem sich die Flüchtlinge geweigert hätten, auf hoher See in ein anderes Schiff umzusteigen. Die Schlepper hätten die Migranten zuvor dreimal auf kleinere Boote gezwungen. Als das Boot schließlich sank, hätten die Männer den Flüchtlingen lachend beim Ertrinken zugesehen, berichteten die Palästinenser.

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