Missbrauch in Indien: Weitere Festnahmen
Nach der Gruppenvergewaltigung und dem Tod zweier Mädchen im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh (mehr dazu hier) hat die Polizei insgesamt fünf Verdächtige gefasst. Ihnen wird vorgeworfen, die 14 und 16 Jahre alten Cousinen im Distrikt Badaun missbraucht und an einem Baum erhängt zu haben, teilten die Behörden am Samstag mit.
Die Familien hatten die toten Mädchen am Mittwoch gefunden, nachdem sie die Cousinen am Vorabend vermisst gemeldet hatten. Unter den Festgenommenen seien zwei Polizisten, sagte ein Polizeisprecher. "Die fünf sind die Hauptverdächtigen des Verbrechens." Zwei weitere Verdächtige würden festgenommen, sobald Ermittlungsdetails vorlägen.
Am untersten gesellschaftlichen Ende
Der Vater eines Mädchens sagte dem Sender NDTV, die Polizei habe sich in der Nacht des Verschwindens geweigert, eine Vermisstenanzeige aufzunehmen. Die Familien sind Dalits - als unberührbar diffamierte Menschen, die in Indien am untersten gesellschaftlichen Ende stehen. Der Leichenfund hatte heftige Proteste in der Gemeinde ausgelöst. Erst danach hatten die Behörden überhaupt Ermittlungen aufgenommen.
Mehrere Beamte wurden vom Dienst suspendiert. Zwei Polizisten wurden nach Angaben des Senders NDTV festgenommen, weil sie nicht auf die Vermisstenmeldung reagiert hatten und möglicherweise den Tätern Beihilfe leisteten.
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