Houston: "Keine weiteren Signale empfangen"

Ein Taucher im Neoprenanzug hält sich an einem Schlauchboot fest, im Hintergrund ein Schiff.
Im Indischen Ozean versuchen Suchmannschaften die zuvor aufgefangenen Signale wieder aufzuspüren.

Vor einem Monat verschwand ein Passagierflugzeug der Malaysia Airlines fast spurlos. Nach ersten Fehlinformationen durch die malaysische Regierung und Druck aus China startete die Suche nach Flug MH370 im Indischen Ozean erst spät: Die Suchmannschaften konzentrieren sich nun auf einen kleinen Teil des Indischen Ozeans. Ein australisches Schiff zog am Dienstag in dem etwa 23 Quadratkilometer großen Gebiet ein Spezialgerät hinter sich her, um zuvor aufgefangene Signale wieder aufzuspüren, die denen eines Flugschreibers entsprechen. Bislang erfolglos.

Der australische Suchkoordinator Agnus Houston äußerte sich am Montag bereits etwas weniger optimistisch als zuvor:

"Wir haben keine weiteren Signale mehr bekommen."

Und:

"Wir werden das U-Boot nicht einsetzen, es sei denn wir empfangen wieder ein Signal."

Gemeint ist ein Spezialboot für die Unterwassersuche, das allerdings einen nicht allzu großen Suchradius bieten kann. Davon erhoffen sich die Suchteams Bilder des Wracks oder von Wrackteilen.

Die Boeing der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH370 war am 8. März nach dem Start in Kuala Lumpur verschwunden. An Bord waren 239 Menschen. Man geht davon aus, dass das Flugzeug ins Meer stürzte.

Alle suchen nach der Blackbox

Eine Karte des Indischen Ozeans, die die Suchgebiete für Flug MH370 vom 8. März 2014 zeigt.
Womöglich stammtendie am Wochenende aufgefangenen Signalevon der Blackbox der Boeing 777 mit der Flugnummer MH370. Das ist zumindest die Hoffnung der Suchenden. Doch den Suchmannschaften läuft die Zeit davon. Die Batterien des Geräts dürften nicht mehr lange reichen. Laut einem Experten könnte die Blackbox 30 bis allerhöchstens 60 Tage Signale senden. Das würde den internationalen Suchmannschaften, angeführt von den australischen Behörde,n noch ein wenig Zeit einräumen. Sicher ist die Zeitangabe aber keinesfalls.

Suche ist "Herkulesaufgabe"

Der australische Verteidigungsminister David Johnston bezeichnete die Suche nach der Maschine auf der täglichen Pressekonferenz als "Herkulesaufgabe". Am Dienstag waren ihm zufolge 14 Flugzeuge, 14 Schiffe und drei Hubschrauber im Einsatz. Johnston lobte zugleich die internationale Zusammenarbeit bei der Suche. Das Wetter soll in den nächsten Tagen schön werden. Die Suche wird dadurch wesentlich erleichtert.

Zwei Taucher im blauen Wasser.
epa04158660 A picture made available on 08 April 2014 by the Australian Department of Defense shows Able Seaman Clearance Divers Matthew Johnston (R) and Michael Arnold (L) embarked on Australian Defence Vessel Ocean shield to scan the water for debris of the missing Malaysia Airlines Flight MH370, near Perth, Australia, on 31 March 2014. The Australian Maritime Safety Authority (AMSA) continues to direct the search for Malaysia Airlines Flight MH370 from the Rescue Coordination Centre in Canberra in conjunction with the Australian Transport Safety Bureau (ATSB). The Boeing 777 flight MH370 of the Malaysia Airlines disappeared on 08 March 2014, during a night flight from Kuala Lumpur to Beijing with 239 people on board. EPA/LEUT RYAN DAVIS / NAVY IMAGERY UNIT / DOD / HANDOUT Approved Public Release HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES *** Local Caption *** The Australian Maritime Safety Authority (AMSA) continues to direct the search for Malaysia Airlines Flight MH370 from the Rescue Coordination Centre in Canberra in conjunction with the Australian Transport Safety Bureau (ATSB). Retired Air Chief Marshal Angus Houston AC AFC is leading a Joint Agency Coordination Centre (the JACC) that is based in Perth to coordinate the Australian Government's support for the search for MH370. Joint Task Force Headquarters ñ JTF 658, at Fleet Base West is coordinating supporting military forces engaged in the air and sea search., JTF 658 is commanded by Commodore Peter Leavy
Das australische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Dienstag außerdem Fotos von Tauchern der "Ocean Shield", die mit Unterstützung von Schnellbooten unter der Wasseroberfläche nach Trümmern von Flug MH370 suchten. Auf den Bildern ist zu erkennen, dass die Taucher keine Sauerstoffgeräte verwenden.

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