MH370: Diese Woche gibt es die Antwort
Die Hoffnung der Hinterbliebenen zumindest das Schicksal ihrer Verwandten zu kennen, steigt. Die Untersuchung des im Indischen Ozean angeschwemmten Wrackteils soll Aufschluss über eine mögliche Verbindung zum Unglücksflug MH370 bringen. Australien rechnet noch diese Woche mit Gewissheit, ob die auf der französischen Insel La Reunion entdeckte Flügelklappe zum verschwundenen Flugzeug gehört, sagte Infrastrukturminister Warren Truss vor den am Mittwoch bei Toulouse beginnenden Analysen.

Der Minister bestätigte, dass die Flügelklappe als Teil einer Boeing 777 identifiziert wurde. Die einzige Maschine dieses Typs, die in der Region vermisst wird, ist Flug MH370. Eine Untersuchung der Strömungen hätte zudem gezeigt, dass Wrackteile aus dem Gebiet, wo der Absturz vermutet wird, tatsächlich nach La Reunion gedriftet sein könnten.
Traurige Erfahrung
Die Pariser Justiz hat ein Untersuchungszentrum des Verteidigungsministeriums in Balma bei Toulouse mit den Begutachtungen beauftragt. Wann genau erste Ergebnisse vorliegen sollen, blieb zunächst offen. Die Untersuchung des etwa zwei Quadratmeter großen Flügelteils hat am Mittwoch im Luftfahrt-Technikzentrum der Rüstungsabteilung des französischen Verteidigungsministeriums (DGA TA) in Toulouse begonnen. Zum Einsatz kommen wird unter anderem ein Raster-Elektronen-Mikroskop, das eine 100.000-fache Vergrößerung von Bruchstellen erlaubt.
Die Experten des Technikzentrums haben Erfahrung mit Flugzeugkatastrophen: Hier wurden bereits 2009 nach dem Absturz eines Air-France-Airbus auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris über dem Atlantik Wrackteile der verunglückten Maschine untersucht. Das Technikzentrum mit 600 Mitarbeitern ist auch eine der größten Versuchseinrichtungen im Bereich der Luftfahrt in Europa. Unter anderem werden Materialien, Bauteile und Flugsysteme für den militärischen und zivilen Flugzeugbau getestet.
Kurswechsel
Flug MH370 war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. An Bord waren 239 Menschen, darunter 153 Chinesen. Satellitensignale legen nahe, dass sie noch sieben Stunden Richtung Süden flog und abstürzte. Die Ursache für den plötzlichen Kurswechsel ist bis heute ein Rätsel.

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