Tiergartenchefin spielt Löwenmama

Ein Löwenjunges wird mit einer Milchflasche gefüttert.
Löwenbaby Malor wurde von seiner Mutter im Eifel-Zoo in Lünebach verstoßen.

Eine Zoo-Chefin in der deutschen Eifel zieht ein Löwenbaby zu Hause auf. Gefährlich ist das kleine Raubtier mit nur einem Zahn noch nicht.

Ein Löwenjunges liegt auf einer weißen Decke.
ABD0002_20150316 - Das Löwenbaby Malor liegt am 11.03.2015 in Lierfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) auf einer Decke. Löwenmutter Lira hatte ihren Nachwuchs nach der Geburt im Eifel-Zoo in Lünebach vor gut vier Wochen verstoßen. Isabelle Wallpott, Leiterin des Zoos, kümmert sich jetzt zuhause um das Löwenbaby. Foto: Harald Tittel/dpa (zu lrs-Korr "Fläschchen und Laufstall: Zoochefin zieht Löwenbaby auf" vom 16.03.2015) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Malor kam vor gut vier Wochen im Eifel-Zoo in Lünebach zur Welt und wurde von seiner Mutter Lira nach der Geburt verstoßen. "Sie hat sich nicht gekümmert“, sagt die 34-jährige Zoo-Chefin Isabelle Wallpott. Seitdem wohnt das Löwenbaby bei Wallpotts zu Hause im Wohnzimmer in Lierfeld und die Tiergartenchefin spielt Ersatzmama. Sie päppelt den kleinen Malor im Wohnzimmer mit Milchfläschchen auf. " Malor hat einen guten Hunger", so Wallpott. Und: "Er wiegt schon vier Kilo."

Überraschungskind Malor

Malor war ein Überraschungskind. "Wir wussten gar nicht, dass die Löwin trächtig war."

Daher kommt auch sein Name. Er sei "ein Malheurchen" gewesen, denn eigentlich hätte seine Mutter gar nicht trächtig werden sollen: Es sollte per Implantat verhütet werden, "aber das hat ja wohl nicht geklappt".Und da "Malheurchen" kein angemessener Name für einen Löwen sei, wurde dann Malor daraus. "Wir wussten nichts von der Schwangerschaft", erzählt die gebürtige Kölnerin Wallpott. Eines Tages habe das Junge regungslos im Löwengehege gelegen. "Wir dachten anfangs, es sei tot." Es habe sich nicht bewegt, sei mit etwa 750 Gramm vielleicht ein Frühchen gewesen. "Doch plötzlich hat ein Ohr gezuckt", sagt Wallpott. Sie habe das kleine Wesen sofort auf eine Heizung und unter eine Wärmelampe gelegt - und dann habe es auf einmal wieder regelmäßig geatmet.

Zuhause bei den Wallpotts

Jetzt trinkt er etwa sechs Fläschchen Katzenaufzuchtmilch täglich und nachts brüllt er vor Hunger: Deshalb schläft Wallpott bei Malor im Wohnzimmer auf dem Sofa. "Es ist schon anstrengend", räumt sie ein.

Neben dem Zoo mit 450 Tieren in Lünebach versorgt sie noch ihre Tochter, vier Katzen und zwei Hunde in ihrem Haus in Lierfeld. Glücklicherweise verstehen sich alle gut.

Wann er wieder zu Löwin Lira und Löwe Nazir zurückkönne, ist noch offen. Es könnte gut sein, dass es ein Jahr dauere, meint Wallpott. Ab voraussichtlich Ende März soll Malor einmal täglich eine halbe Stunde im Zoo gezeigt werden.

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