Tiergartenchefin spielt Löwenmama

Eine Zoo-Chefin in der deutschen Eifel zieht ein Löwenbaby zu Hause auf. Gefährlich ist das kleine Raubtier mit nur einem Zahn noch nicht.

Überraschungskind Malor
Malor war ein Überraschungskind. "Wir wussten gar nicht, dass die Löwin trächtig war."
Daher kommt auch sein Name. Er sei "ein Malheurchen" gewesen, denn eigentlich hätte seine Mutter gar nicht trächtig werden sollen: Es sollte per Implantat verhütet werden, "aber das hat ja wohl nicht geklappt".Und da "Malheurchen" kein angemessener Name für einen Löwen sei, wurde dann Malor daraus. "Wir wussten nichts von der Schwangerschaft", erzählt die gebürtige Kölnerin Wallpott. Eines Tages habe das Junge regungslos im Löwengehege gelegen. "Wir dachten anfangs, es sei tot." Es habe sich nicht bewegt, sei mit etwa 750 Gramm vielleicht ein Frühchen gewesen. "Doch plötzlich hat ein Ohr gezuckt", sagt Wallpott. Sie habe das kleine Wesen sofort auf eine Heizung und unter eine Wärmelampe gelegt - und dann habe es auf einmal wieder regelmäßig geatmet.
Zuhause bei den Wallpotts
Jetzt trinkt er etwa sechs Fläschchen Katzenaufzuchtmilch täglich und nachts brüllt er vor Hunger: Deshalb schläft Wallpott bei Malor im Wohnzimmer auf dem Sofa. "Es ist schon anstrengend", räumt sie ein.
Neben dem Zoo mit 450 Tieren in Lünebach versorgt sie noch ihre Tochter, vier Katzen und zwei Hunde in ihrem Haus in Lierfeld. Glücklicherweise verstehen sich alle gut.
Wann er wieder zu Löwin Lira und Löwe Nazir zurückkönne, ist noch offen. Es könnte gut sein, dass es ein Jahr dauere, meint Wallpott. Ab voraussichtlich Ende März soll Malor einmal täglich eine halbe Stunde im Zoo gezeigt werden.
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