Links gegen Rechts: Schlägereien in Piräus

Auf einem Hafengelände stehen viele Zelte, im Hintergrund sind Schiffe zu sehen.
Autonome und Rechtsextreme gingen aufeinander los.

Im Zentrum der griechischen Hafenstadt Piräus ist es am Freitagabend zu Schlägereien von Autonomen und Rechtsextremisten miteinander sowie auch mit der Polizei gekommen. Die Ausschreitungen begannen, als Anhänger der rassistischen Partei Goldene Morgenröte gegen die - wie sie sagten - "Islamisierung" des Landes durch Migranten aus dem Nahen Osten in Piräus protestierten.

Gleichzeitig demonstrierten Linksautonome für die Aufnahme von Migranten im Lande. Die beiden Seiten setzten Eisenstangen gegeneinander ein. Die Polizei reagierte mit massivem Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken, wie das Fernsehen zeigte.

Flugblatt an die Flüchtlinge

Die Lage habe sich am Abend etwas beruhigt, berichteten Augenzeugen aus dem Zentrum der Hafenstadt. Im Hafen von Piräus harren seit Wochen fast 5000 Menschen aus. Sie fordern die Öffnung der Grenze, damit sie nach Mitteleuropa weiterreisen können. Die griechischen Behörden wollen nun die Flüchtlinge zum Verlassen ihrer Lager bewegen. "Verzweifelt nicht, wir unterstützen euch, wir lieben euch", steht in vier verschiedenen Sprachen auf einem Flugblatt geschrieben, das ab Montag unter den tausenden Schutzsuchenden in Piräus verteilt werden soll.

Das dafür zuständige Handelsmarineministerium und die Hafenpolizei präsentierten den Text am Freitag der Presse. In einigen Tagen werde der Hafen geräumt, kündigen die Behörden auf dem Zettel mit Blick auf die bevorstehenden Ferien zum orthodoxen Osterfest an, wenn in Piräus zahlreiche Touristen erwartet werden. "Der Hafen kann euch nicht mehr beherbergen und es ist nichts gewonnen, wenn Ihr hierbleibt." Die rund 5000 in Piräus festsitzenden Flüchtlinge werden auf dem Flugblatt dazu ermutigt, in andere Aufnahmezentren zu gehen.

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