Leck in AKW nahe New York: Erhöhte Radioaktivität

In der Nähe des Atomkraftwerks Indian Point im US-Bundesstaat New York ist eine deutlich erhöhte Konzentration von radioaktiven Stoffen im Grundwasser gemessen worden. Die Werte an den Reaktoren lägen um das 650-fache über dem Normalwert, erklärte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag. Offenbar sei mit dem radioaktiven Wasserstoffisotop Tritium kontaminiertes Wasser aus dem Kraftwerk ausgetreten.
Das AKW steht rund 50 Kilometer nördlich von New York in der Stadt Buchanan und kann etwa ein Viertel des Energiebedarfs der Millionenmetropole decken.

Grundwasser kontaminiert
Gouverneur Cuomo ordnete nach der Messung umgehend eine Untersuchung an. Vermutlich sei das Grundwasser direkt unter dem Kraftwerk vom Austreten des radioaktiven Stoffes Tritium betroffen. Nun werde untersucht, ob das Leck eine Bedrohung für die Gesundheit der Anrainer darstelle.
"Das ist nicht das erste Austreten radioaktiven Wassers dieser Art", sagte Cuomo, der sich seit Jahren für die Abschaltung des Kraftwerkes einsetzt. "Dieser Störfall zeigt erneut, dass Indian Point nicht auf eine Art betrieben werden kann, die die öffentliche Gesundheit schützt." Die beiden noch genutzten Blöcke des Kraftwerks wurden 1974 und 1976 in Betrieb genommen.
Neil Sheehan, Sprecher der US-Atombehörde NRC, bestätigte die Kontamination des Grundwassers. Arbeiter hätten bei Wartungsarbeiten hochgradig radioaktives Wasser umpumpen wollen, dabei sei der Abfluss überlaufen, wie Spiegel Online am Sonntag berichtet. Eine für solche Fälle vorgesehene Absaugpumpe sei außer Betrieb gewesen.
Das Kraftwerk steht am Ufer des Hudson River, laut Sheehan werde das kontaminierte Wasser langsam in den Fluß diffundieren. Normalerweise würde es dort derart verdünnt werden, dass kaum noch Radioaktivität messbar sei. "Wir glauben, dass es für die Öffentlichkeit keinen Grund zur Sorge gibt", sagte Sheehan.
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