USA

Leck in AKW nahe New York: Erhöhte Radioaktivität

Ein Kernkraftwerk mit zwei Kuppeln und einem hohen Schornstein am Ufer eines Flusses.
Die Werte lagen um das 650-fache über dem Normalwert.

In der Nähe des Atomkraftwerks Indian Point im US-Bundesstaat New York ist eine deutlich erhöhte Konzentration von radioaktiven Stoffen im Grundwasser gemessen worden. Die Werte an den Reaktoren lägen um das 650-fache über dem Normalwert, erklärte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag. Offenbar sei mit dem radioaktiven Wasserstoffisotop Tritium kontaminiertes Wasser aus dem Kraftwerk ausgetreten.

Das AKW steht rund 50 Kilometer nördlich von New York in der Stadt Buchanan und kann etwa ein Viertel des Energiebedarfs der Millionenmetropole decken.

Ein Basketballkorb vor einem Kernkraftwerk unter einem bewölkten Himmel.
epa04741013 (FILE) A view of the Indian Point Energy Center (IPEC), a three-unit nuclear power plant station in Buchanan, New York, USA, seen from Tomkins Cove, New York, USA, 04 April 2011. The plant is 35 miles (56 km) north of New York City along the Hudson River. An explosion and fire at a nuclear power plant in New York on 09 May caused a shutdown of one of three units at the facility. The fire broke out in a transformer and was extinguished by the sprinkler system, the plant operator Entergy said. Entergy said on Twitter the shutdown followed a transformer failure 'outside of nuclear side of plant,' adding that there was no danger to public health and safety. EPA/JUSTIN LANE

Grundwasser kontaminiert

Gouverneur Cuomo ordnete nach der Messung umgehend eine Untersuchung an. Vermutlich sei das Grundwasser direkt unter dem Kraftwerk vom Austreten des radioaktiven Stoffes Tritium betroffen. Nun werde untersucht, ob das Leck eine Bedrohung für die Gesundheit der Anrainer darstelle.

"Das ist nicht das erste Austreten radioaktiven Wassers dieser Art", sagte Cuomo, der sich seit Jahren für die Abschaltung des Kraftwerkes einsetzt. "Dieser Störfall zeigt erneut, dass Indian Point nicht auf eine Art betrieben werden kann, die die öffentliche Gesundheit schützt." Die beiden noch genutzten Blöcke des Kraftwerks wurden 1974 und 1976 in Betrieb genommen.

Neil Sheehan, Sprecher der US-Atombehörde NRC, bestätigte die Kontamination des Grundwassers. Arbeiter hätten bei Wartungsarbeiten hochgradig radioaktives Wasser umpumpen wollen, dabei sei der Abfluss überlaufen, wie Spiegel Online am Sonntag berichtet. Eine für solche Fälle vorgesehene Absaugpumpe sei außer Betrieb gewesen.

Das Kraftwerk steht am Ufer des Hudson River, laut Sheehan werde das kontaminierte Wasser langsam in den Fluß diffundieren. Normalerweise würde es dort derart verdünnt werden, dass kaum noch Radioaktivität messbar sei. "Wir glauben, dass es für die Öffentlichkeit keinen Grund zur Sorge gibt", sagte Sheehan.

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