Kokain im Millionenwert lagerte bei Aldi

140 Kilogramm Kokain, sauber verpackt in Bananenkartons: Beim Discounter Aldi in Berlin und Brandenburg haben Mitarbeiter Schmuggelware mit einem Schwarzmarktwert von sechs Millionen Euro entdeckt. Die Berliner Polizei spricht vom größten Kokainfund seit Ende der 90er Jahre.
Das Rauschgift verbarg sich in sieben Bananenkisten, die mit einer Lieferung aus Kolumbien über den Hamburger Hafen nach Berlin kamen. Dort gelangten die Kartons mit Kokain in vier Filialen in Berlin und eine im brandenburgischen Velten. Es sei aber kein Kunde mit der illegalen Droge in Kontakt gekommen.
Es handele sich um einen „absoluten Zufallsfund“, sagte der Dezernatsleiter des Landeskriminalamts, Olaf Schremm. „Wir gehen von einem logistischen Fehler der Täter aus.“ "Das ist der Knaller", ist von Ermittlern zu hören.

Bekannte Route
Die Route von Südamerika zum Hamburger Hafen gilt als gängige Schmuggelroute. Das Landgericht der Hansestadt verhandelt derzeit gegen einen Mann, der 500 Kilo in einem Container mit Holzbriketts von Paraguay nach Deutschland geschmuggelt haben soll. Erst vergangene Woche entdeckte der Zoll zehn Kilo des Rauschgifts auf einem Frachter aus Südamerika.
Die nun in Berlin aufgetauchte Schmuggelware war Teil einer Großlieferung mit etwa 1150 Bananenkisten, die von Hamburg per Lastwagen zunächst zum zentralen Obst- und Gemüsemarkt im Berliner Stadtteil Moabit gelangten, wie die Ermittler erklärten. Dass aus der Charge von mehr als 1100 Kisten weiteres Kokain zum Vorschein kommt, schlossen sie aus. "Wir haben alles kontrolliert, auch bei anderen Ketten."
Die Fahnder lobten das „umsichtige und äußerst kooperative Verhalten“ der Aldi-Beschäftigten. Sie hatten die Polizei über den Notruf herbeigerufen. Zahlreiche Spuren und Ermittlungsansätze hätten so gesichert werden können.
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