Kölner Straßenkarneval als Hochsicherheitszone

Nach den Übergriffen in der Kölner Silvesternacht stockt die Stadt die Zahl der Polizei- und Ordnungskräfte zur Absicherung des Straßenkarnevals deutlich auf. Am Donnerstag sollen deutlich mehr als 2.000 Polizisten und damit etwa doppelt so viele im Einsatz sein wie im Vorjahr, kündigte Polizeipräsident Jürgen Mathies am Montag in Köln an. "Wir werden mit Konsequenz gegen alle vorgehen, die über die Stränge schlagen", sagte Mathies. Um mehr Kräfte einsetzen zu können, arbeiteten die eingesetzten Polizisten in Zwölf-Stunden-Schichten. Besonders sensible Bereiche in der Innenstadt würden ausgeleuchtet, am Hauptbahnhof werde die Bundespolizei die Szenerie per Video überwachen. Zur Aufnahme von Anzeigen stünden Betreuungsteams bereit. Die Stadt Köln werde an den Hochtagen neben ihren 90 Ordnungskräften mit zusätzlichen über 300 Kräften im Einsatz sein, sagte Stadtdirektor Guido Kahlen.

"Jegliche Form von Gewalt hat im Karneval nichts verloren. Deshalb werden wir konsequent gegen alle vorgehen, die über die Stränge schlagen", sagte Mathies. "Dies gilt für alkoholisierte Aggressoren genauso wie für Diebe, Räuber und Sexualstraftäter, die das Nein einer Frau nicht akzeptieren."
Weiberfasnacht
Zugleich betonte Reker, dass es keine Abstriche bei den Feiern an den tollen Tagen geben werde. "Wir werden in Köln den traditionsreichen, weltbekannten Karneval feiern, so wie wir es immer getan haben." Der Straßenkarneval in den Narrenhochburgen am Rhein beginnt am Donnerstag mit der traditionellen Weiberfasnacht. Allein zu den Umzügen am Rosenmontag werden in der Stadt bis zu eine Million Menschen erwartet.
In den Vorjahren habe es im Schnitt immer 50 Sexualstraftaten gegeben, die angezeigt worden seien, sagte der Polizeipräsident. Gegen Straftäter, die 2015 aufgefallen seien, sowie gegen Rocker, Gewalttäter und nordafrikanische Taschendiebe aus der Silvesternacht seien vorsorglich Aufenthaltsverbote ausgesprochen worden. Mathies appellierte an die Karnevalsbesucher, auf das Mitführen von täuschend echt aussehenden Waffen zu verzichten.
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