Obama legt sich mit der Kohlelobby an

Barack Obama hat noch ehrgeizige Ziele: Der US-Präsident legt sich mit der US-Kohlelobby an, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten. Die neuen Klimaziele wollte er noch am Montag offiziell bekannt geben. Danach müssten Kraftwerke ihren Schadstoffausstoß bis 2030 um 32 Prozent im Vergleich zu 2005 verringern, berichtete die "New York Times" am Sonntag. Sollten die Vorsätze umgesetzt werden, müssten Hunderte Kohlekraftwerke schließen, schreibt die Zeitung. Es zeichnet sich bereits starker Widerstand der Republikaner ab. Obama selbst sprach vom "größten, wichtigsten Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels, den wir jemals getan haben". Der Klimawandel sei nicht mehr zu leugnen. Der Kampf gegen die Treibhausgase könne nicht auf die nächste Generation verschoben werden, erklärte er in einem auf Facebook veröffentlichten Video.
Die Initiative soll zugleich eine mutige Vorgabe für den Klima-Gipfel in Paris Ende des Jahres sein, wenn die Welt nach jahrelangem Zögern entschlossene Schritte gegen Treibhausgase und Erderwärmung beschließen will. Obama gehe es auch um sein Vermächtnis, schrieb die "New York Times".
UNO-Ziele
Auch die UNO bereitet sich auf den Gipfel in Paris vor. Diplomaten und Experten aus aller Welt haben dafür nach einwöchigen Beratungen die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 festgelegt. Die Delegierten aus 193 Ländern beschlossen am Sonntag in New York einen rund 30-seitigen Aktionsplan mit dem Titel "Unsere Welt verändern - Programm für nachhaltige Entwicklung bis 2030", das unter anderem die Beendigung extremer Armut vorsieht.
Das Programm enthält 17 grundlegende Entwicklungsziele, die in 169 Unterpunkten ausgeführt werden. Das erste Ziel ist die Beendigung der Armut "in allen Formen und überall in der Welt". Das Programm ruft zudem zu "nachhaltigen Produktionsweisen und Konsum" auf und wirbt für "friedliche und für alle offenen Gesellschaften". Als Ziel Nummer 13 wird der Kampf der Staatsregierungen gegen den Klimawandel und dessen Folgen genannt. In diesem Zusammenhang wurde die Bedeutung der Verhandlungen über ein verbindliches internationales Klimaschutzabkommen hervorgehoben. In Paris müsse "ein ehrgeiziges und umfassendes Klima-Abkommen" vereinbart werden, heißt es in dem nun vorgelegten Aktionsplan.
"Unsere Generation könnte die erste sein, die die Armut ausrottet, ebenso wie wir die letzten sein könnten, die die Chance haben, den Planeten zu retten", heißt es in dem Aktionsplan. Die 17 Ziele sollen ab dem 1. Jänner 2016 gelten. Ihre Umsetzung ist freiwillig und jeder Staat entscheidet selbst über die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele. Allerdings soll die Umsetzung anhand fester "Indikatoren" regelmäßig überprüft werden.
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