Vor dem Klima-Gipfel: "Es gibt keinen Planeten B"

Demonstranten mit Sonnenkostümen fordern Klimagerechtigkeit.
Mit weltweiten Protesten zu mehr Klimaschutz machen Aktivisten Druck auf Staats- und Regierungschefs.

Vor dem Auftakt des Weltklimagipfels in Paris machen Aktivisten rund um den Globus Druck zu mehr Klimaschutz. An einer Auftaktkundgebung am Freitag im australischen Melbourne hatten sich 40.000 Menschen beteiligt; Samstag früh gingen in der philippinischen Hauptstadt Manila tausende Menschen auf die Straßen, um auf die Verletzlichkeit ihres Landes aufmerksam zu machen.

"Klimawandel ist nicht cool"

Insgesamt sind am Wochenende 2300 Veranstaltungen in 150 Staaten geplant, bevor die Staats- und Regierungschefs am Montag in Paris eintreffen. In Manila beteiligten sich mehr als 2500 Kirchenvertreter, Studenten und Aktivisten an einer Kundgebung, im ganzen Land waren am Samstag Aktionen geplant. Die Philippinen sind eines der am meisten von klimabedingten Naturkatastrophen betroffenen Länder. "Schützt unsere gemeinsame Heimat!" und "Klima-Gerechtigkeit!" stand auf Plakaten. "Wir wollen den Verhandlungsführern in Paris klarmachen, dass unser Überleben nicht verhandelbar ist", sagte Denise Fontanilla, eine Sprecherin der Aktivisten.

Demonstranten mit Sonnenkostümen fordern Klimagerechtigkeit vor einem Globus.

PHILIPPINES-CLIMATE-WARMING-UN-COP21-MARCH
Eine große Menschenmenge demonstriert für Klimagerechtigkeit mit Bannern und einem Globus.

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Eine Gruppe von Menschen marschiert durch eine Betonröhre hindurch, im Hintergrund ein Sendemast.

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Ein Demonstrant trägt eine Maske mit der Aufschrift „Coal Kills!“.

A Filipino environmental activist wears a protest
Eine Frau blickt durch eine Sonne aus Pappe vor einem Globus und einem Transparent.

A Filipino environmental activist looks out from a
Eine Gruppe von Menschen trägt Totenkopfmasken und schwarze Kapuzen.

Filipino environmental activists wear skull masks
Demonstranten mit Totenkopfmasken protestieren gegen Klimawandel und fordern Entschädigungen von Industrieländern.

Filipino environmental activists wear skull masks
Menschen demonstrieren mit Schildern „Climate Action Now!“ und „Nuclear off!“ für den Klimaschutz.

People hold placards demanding climate protection
Frauen demonstrieren mit Schildern für Klimaschutz und saubere Energie.

BANGLADESH GLOBAL CLIMATE MARCH
Eine Menschenmenge nimmt an einem Marsch für eine saubere Umwelt in Dhaka, Bangladesch, teil.

BANGLADESH GLOBAL CLIMATE MARCH
Menschen demonstrieren mit Sonnenblumen und einem Banner von „activista bangladesh“ für den Klimaschutz.

BANGLADESH GLOBAL CLIMATE MARCH

Im australischen Melbourne war die Kampagne am Freitag gestartet. Auf mitgeführten Schildern dort hieß es: "Klimawandel ist nicht cool" oder "Es gibt keinen Planeten B". Unter den Demonstranten waren Gewerkschafter, Umweltschützer und Bewohner von Inseln im Pazifik, die vom Anstieg des Wassers infolge des Treibhauseffekts besonders betroffen sind.

Großdemo in Paris verboten

Weitere Kundgebungen sind am Samstag und Sonntag unter anderem in Berlin, London, Neu Delhi, Kampala, Kyoto, New York, Kairo und São Paulo vorgesehen. In Paris selbst haben die Behörden zwei für Sonntag sowie für den 12. Dezember geplante Großdemonstrationen verboten. Zur Begründung hieß, nach den Angriffen mit 130 Toten am 13. November drohten in der französischen Hauptstadt weitere Anschläge.

Rund 10.000 Delegierte aus 195 Ländern verhandeln ab Sonntagabend in Paris unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen über ein neues weltweites Klimaabkommen zur Verringerung von Treibhausgasen. Das Abkommen soll erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstoßes verpflichten. Vom Jahr 2020 an soll es an die Stelle des 1997 ausgehandelten Kyoto-Protokolls treten. Die offizielle Eröffnungszeremonie mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs findet am Montag statt.

Erklärtes Ziel ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Andernfalls droht eine Beschleunigung der Gletscherschmelze, ein Anstieg der Meeresspiegel sowie die Zunahme von Stürmen und anderen extremen Wetterphänomenen.

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