Kia weckt Erinnerungen an den Terror

Mit seinem neuen Mini-Coupé „Provo“ will der Autokonzern Kia nach eigenen Angaben „provozieren“. Das ist den Südkoreanern gelungen, aber nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben. In Irland und Großbritannien weckt der Name des Autos, das vergangene Woche in Genf vorgestellt wurde, leidvolle Erinnerungen an den blutigen Terror in Nordirland. „Provo“ ist die Bezeichnung für die radikale „Provisorische Irisch-Republikanische Armee“ (IRA). Die kämpfte Jahrzehnte lang für die Loslösung Nordirlands von Großbritannien und ist für die Ermordung von rund 1800 Menschen verantwortlich.

Bei Auto-Bezeichnungen gibt es immer wieder peinliche Fehltritte. Vor einem Monat stellte der US-Hersteller den „Chevrolet SS“ vor. „SS“ steht für „Super Sport“. In Israel erinnerte der Name aber viele an die „Schutzstaffel“ der Nazis. Vor einigen Jahren hatte Chevrolet in Südamerika Probleme mit seinem Geländewagen „Nova“, denn das heißt auf Spanisch „nichts geht“. Volkswagen sorgte in Italien mit seinem „Vento“ für Lacher, weil der Wind dort als Synonym für „Furz“ gilt. Bei Nissans Van „Serena“ dachten viele an eine Damenbinde. Toyota realisierte zu spät, dass sein Sportwagen „MR-2“ in Frankreich „Scheiße“ heißt, wenn Buchstaben und Zahl französisch ausgesprochen werden („merde“). Ford erregte die Brasilianer mit seinem „Pinto“, eine Bezeichnung für das männliche Geschlechtsteil.
Kia wird allerdings auch ohne seinen „Provo“ wohl immer ein Problem im englischsprachigen Raum haben. „Kia“ ist dort die Bezeichnung des Militärs für seine Gefallenen („Killed in Action“).
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