Karim: Syrisches Baby fünf Monate nach Angriff sicher in Türkei

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Es gab eine Solidaritätswelle im Internet mit dem am Auge verletzten Säugling aus Ost-Ghouta.

Ein syrisches Baby, das bei einem Luftangriff im Herbst schwer verletzt wurde und im Zentrum einer internationalen Solidaritätskampagne stand, ist am Sonntag wohlbehalten in der Türkei eingetroffen. Wie der türkische Rote Halbmond mitteilte, ist der Säugling namens Karim nunmehr in Sicherheit.

"Er hat im Namen aller unschuldigen Kinder in Syrien überlebt", erklärte der Leiter der Hilfsorganisation, Kerem Kinik, im Kurznachrichtendienst Twitter. Sein Schicksal habe alle daran erinnert, dass es ein Bewusstsein für Menschlichkeit gebe.

Bei einem Luftangriff der syrischen Streitkräfte auf die Region Ost-Ghouta bei Damaskus wurde das 40 Tage alte Baby Karim am 29. Oktober 2017 verletzt und verlor ein Auge. Seine Mutter wurde nach Angaben seiner Familie und eines behandelnden Arztes bei dem Angriff getötet. Das Schicksal Karims löste eine Solidaritätswelle in den Online-Netzwerken Twitter und Facebook aus, nachdem syrische Fotografen den Fall publik gemacht hatten. Zahlreiche Nutzer veröffentlichten Fotos von sich, auf denen sie sich ein Auge mit der Hand zuhielten.

Die syrische Armee steht nach einer mehrwöchigen Militäroffensive kurz davor, die seit Jahren von Rebellen kontrollierte Region Ost-Ghouta nahe Damaskus vollständig zurückzuerobern. Seit dem 22. März verließen nach Angaben syrischer Behörden mehr als 45.000 Rebellen, deren Angehörige und Zivilisten die Region, um in der nordwestlichen Provinz Idlib Zuflucht zu suchen.

Karim und seine Familie gelangten über Idlib in die türkische Grenzprovinz Hatay, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Dort wurden die Ankömmlinge am Sonntag auch von Präsident Recep Tayyip Erdogan begrüßt.

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