Japan feiert letzten im 19. Jahrhundert geborenen Mann

Jiroemon Kimura ist 116 Jahre alt. Er hat zwei Weltkriege erlebt, den Zusammenbruch der Sowjetunion, Krisen, Katastrophen, und vieles mehr. Seit er 1897 geboren wurde, haben vier Kaiser in Japan regiert. Kimura arbeitete 45 Jahre lang für die Post, 1965 ging er in Pension - das war vor 48 Jahren. Er hatte sieben Kinder, von denen noch fünf am Leben sind. Hinzu kommen 14 Enkelkinder, 25 Urenkel und 14 Ururenkel. Kimura ist nicht nur der älteste Mensch, er ist auch der einzige lebende Mann, der im 19. Jahrhundert geboren wurde.
Kimura ist prominentestes Mitglied von Japans "Club der Hundertjährigen". Inzwischen sind mehr als 50.000 Bewohner des Landes über 100 Jahre alt - ein Anstieg innerhalb von drei Jahren um 10.000 Senioren. "Wir wollen jetzt untersuchen, warum es bei uns so viele besonders Alte gibt", sagte ein Sprecher der "Wohlfahrtsabteilung für Langlebige" in Kimuras Wohnort Kyotango in Westjapan am Dienstag. Außer Kimura leben in dem Ort noch 94 Senioren im Alter von mehr als 100 Jahren.
Als Kimura am 19. April seinen 116. Geburtstag feierte, schickte Ministerpräsident Shinzo Abe eine Grußbotschaft. Kimuras Rezept für ein langes Leben: "Maßvoll essen ohne Vorlieben und Abneigungen." Japans traditionell fettarme Küche gilt als einer der wichtigsten Gründe für die hohe Lebenserwartung. Die Stadtverwaltung seines Wohnortes will den Gründen genau nachgehen. "Es kann auch an unserer schönen Natur liegen, an unserem guten Wasser und natürlich an der Ernährung", sagte der Sprecher. Zur steigenden Lebenserwartung tragen auch die Fortschritte der Altersmedizin sowie die Tatsache bei, dass die Japaner in einem der sichersten und reichsten Länder der Welt leben.
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