Tote bei Flüchtlingsunglück vor Lampedusa
17 Leichen sind nach dem neuen Flüchtlingsunglück südlich der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa nach vorläufigen Angaben geborgen worden. 206 Migranten konnten gerettet werden. Das meldete die italienische Küstenwache. Die Überlebenden kommen an Bord eines Schiffes der italienischen Marine, das am Dienstagnachmittag im sizilianischen Catania eintreffen soll.
Nach Angaben der Marine sank das Flüchtlingsboot Montag früh rund 160 Kilometer südlich der Insel. Es dürfte 80 Kilometer vor der libyschen Küste gekentert sein. Ein Sprecher der Küstenwache wollte Medienberichte, wonach sich rund 400 Menschen an Bord befanden, weder bestätigen noch dementieren. Die italienische Küstenwache, Marineschiffe und ein Hubschrauber beteiligten sich an der Suche nach Vermissten. Die Staatsanwaltschaft von Catania leitete eine Untersuchung des Unglücks ein.
Immer wieder Bootsunglücke
Die Flüchtlingswelle in Richtung Süditalien hielt unterdessen weiter an. Weitere 295 Migranten, die sich an Bord eines Bootes befanden, wurden vor Sizilien von einem Schiff der italienischen Marine gerettet. Sie sollten noch am Dienstag in Augusta nahe der Stadt Syrakus eintreffen.
Jeden Monat versuchen tausende Menschen, von der nordafrikanischen Küste aus in überladenen Booten über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Allein an den italienischen Küsten strandeten seit Jahresbeginn fast 30.000 Einwanderer, zehn mal mehr als vergangenes Jahr.
Immer wieder kommt es dabei zu Tragödien. Eines der schlimmsten Unglücke ereignete sich am 3. Oktober 2013, als vor Lampedusa 366 Flüchtlinge ums Leben kamen. Das überfüllte Boot war in der Nähe der Insel gekentert. Rom startete danach den Einsatz " Mare Nostrum", bei dem Kriegsschiffe und Hubschrauber eingesetzt werden, um Flüchtlingsboote ausfindig zu machen.
Kommentare