Interpols meistgesuchte Umweltsünder

Hilfe erwünscht: Erstmals gab Interpol Steckbriefe der schlimmsten Umweltschänder aus.

Sie schänden Tier- und Pflanzenwelt, handeln mit verbotenen Produkten oder vermüllen die Umwelt - erstmals startete Interpol nun eine globale Operation, um den schlimmsten Umweltsündern auf die Spur zu kommen und bittet die Öffentlichkeit um tatkräftige Mithilfe.

Die Operation Infra Terra (International Fugitive Round Up and Arrest) wurde schon Anfang Oktober von der Polizeibehörde ins Leben gerufen. Sie soll 139 Flüchtigen, die von 36 Staaten gesucht werden, das Handwerk legen. Die Verdächtigen werden gesucht wegen Umweltdelikten wie illegaler Fischerei in großem Stil, Wildtierhandel, illegalen Handels und Lagerung von Abfall, Rodungen oder Elfenbeinhandel. Es ist die erste Operation Interpols, die speziell nach Umweltverbrechern sucht.

Neun Steckbriefe

Am Montag veröffentlichte die Organisation nun neun Steckbriefe von Personen, die im Rahmen der Infra Terra-Operation gesucht werden, etwa den Kopf eines Elfenbein-Schmugglerrings aus Kenia. Dabei bittet Interpol, jede Information, die zur Auffindung führen könnte, an lokale oder nationale Behörden weiterzuleiten. "Jedes noch so kleine Detail, das bedeutend sein könnte, hat das Potenzial einen Fall zu lösen, wenn es mit bereits vorhandenen Erkenntnissen kombiniert wird", sagt Ioannis Kokkinis, der Infra Terra koordiniert. "Manchmal bedarf es eines frischen Augenpaars, um neuen Schwung in eine Untersuchung zu bringen und den fehlenden Hinweis zu bringen; manche von ihnen entziehen sich der Justiz seit Jahren."

Das Ziel der Operation und Einbindung der Öffentlichkeit ist auch, Bewusstsein zu schaffen."Wir glauben, dass die Festnahmen dieser Kriminellen dazu beträgt, transnational organisierte Verbrechergruppen zu zerschlagen, die Umweltausbeutung zu einem professionellen und lukrativen Geschäft machen", meint Stefano Carvelli von Interpol. Unterstützt wird die Aktion etwa auch vom International Consortium on Combating Wildlife Crime (ICCWC), der Wildcat Foundation, USAID und der Europäischen Kommission.

Interpol sucht Dutzende Umweltverbrecher im Rahmen der Operation Infra Terra; nach neun Menschen wird nun aber per Steckbrief gefahndet. Das sind etwa:

Ein Porträt von Ahmed Kamran, veröffentlicht von Interpol.
Ahmed Kamran:Der Pakistani wird von Tansania gesucht. Er soll 2010 etwa lebende Tiere von Tansania nach Katar geschmuggelt haben, darunter etwa Giraffen.
Ein Schwarz-Weiß-Porträt von Adriano Giacobone.
Adriano Giacobone:Er wird neben Gewaltverbrechen auch wegen schwerer Umweltdelikte gesucht. Er soll Giftabfälle illegal transportiert, "entsorgt" und über Jahre Wasser verschmutzt haben. Der Italiener könnte sich in Argentinien, Frankreich, Marokko, Paraguay oder Spanien aufhalten, er benutzt falsche Namen.
Porträt von Ariel Bustamante Sanchez vor einem Rasterhintergrund.
Ariel Bustamante Sanchez: Dem Mexikaner wird vorgeworfen, als Schiffskapitän illegale Fischerei im Nationalpark in Costa Rica organisiert zu haben. Zudem wird er wegen Piraterie gesucht.
Ein Schwarz-Weiß-Porträt von Sergey Darminov mit Brille.
Sergej Darminov: Der Russe wird gesucht wegen der Bildung einer kriminellen Organisation. Er soll die Gruppe "BPP" angeführt haben, die mit illegaler Fischerei mehr als 450 Millionen US-Dollar Profit machte.

Hier geht es zu den restlichen Steckbriefen von Interpol

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