Indische Persönlichkeiten fordern Koh-i-Noor zurück

Ein großer, geschliffener Diamant liegt auf einer roten Oberfläche.
Der legendäre Diamant ist Teil der britischen Kronjuwelen.

Eine Gruppe indischer Geschäftsleute und Bollywoodstars wollen den zu den britischen Kronjuwelen gehörenden Kohinoor-Diamanten nach Indien zurückholen. Die Initiatoren hätten bereits Anwälte eingeschaltet, um vor das Hohe Gericht in London und notfalls auch vor den Internationalen Gerichtshof in den Haag zu ziehen, berichtete die britische Tageszeitung The Independent vom Montag.

Der Koh-i-Noor ist seit 1850 in britischem Besitz, er ziert seit 1937 eine Krone von Queen Mum. Der Anwalt Satish Jakhu kündigte in den britischen Medien an, Großbritannien wegen Diebstahls zu verklagen. "Der Koh-i-Noor ist mehr als nur ein 105-karätiger Diamant, er ist Teil unserer Geschichte, und es gibt keinen Zweifel daran, dass er zurückgegeben werden sollte", sagte auch Bollywood-Schauspielerin Bhumicka Singh, eine der Unterstützerinnen der Initiative, der Zeitung Daily Mail.

Teil der Krone von "Queen Mum"

Der auch "Berg des Lichts" genannte Diamant wurde erstmals 1304 erwähnt, als ihn der Sultan Ala ud-Din Khalji dem Raja von Malwa entwendete. Der Stein wurde 1850 nach der Eroberung des Punjab Queen Victoria, der damaligen Kaiserin von Indien, zum Geschenk gemacht. Der Legende nach beherrscht, wer ihn besitzt, die Welt, doch darf er nur von einer Frau getragen werden. Die Krone der 2002 verstorbenen Königinmutter mit dem Koh-i-Noor ist heute im Tower von London zu sehen.

Da er zu den britischen Kronjuwelen gehört, darf das Königshaus nur auf Rat der Regierung über die Zukunft des 140 Millionen Euro teuren Edelsteins entscheiden. Bereits 1976 gab es die Forderung, den Koh-i-Noor an Indien zurückzugeben, doch lehnte der damalige britische Premierminister Jim Callaghan eine Rückgabe ab. Auch der jetzige Premier David Cameron ist gegen eine Herausgabe des Diamanten: "Wenn man einmal Ja sagt, dann wäre plötzlich das ganze Britische Museum leer. Der Diamant bleibt an Ort und Stelle," befand er vor fünf Jahren in einem Fernsehinterview.

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