Indien zittert vor dem "Super-Zyklon"

Die Behörden gehen davon aus, dass rund zwölf Millionen Menschen von dem Sturm betroffen sein werden.

Die Ausläufer des Super-Zyklons "Phailin" haben am Samstag die indische Ostküste erreicht, Verwüstungen waren die Folge. Nach Angaben der Behörden kamen dabei in den dicht besiedelten Bundesstaaten Odisha und Andhra Pradesh drei Menschen um. Zwei von ihnen von Bäumen erschlagen, das dritte Opfer starb unter den Trümmern seines Lehmziegelhauses.

Bereits die Ausläufer von "Phailin" ließen Telefonmasten umstürzen und rissen Bäume um. Die Straßen waren mit Trümmern übersäht. Fast 450.000 Anrainer flüchteten aus ihren Häusern. Während viele Ortschaften entlang der Küste bereits evakuiert waren, drängten sich die Menschen anderenorts in Autos oder suchten in Tempeln Zuflucht. Der Katastrophenschutz sprach von einer der größten Evakuierungen in der Geschichte Indiens. Insgesamt dürften zwölf Millionen Menschen von dem Zyklon mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern pro Stunde betroffen sein.

Sturmflut erwartet

Ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Vision erklärte, in den tiefergelegenen Regionen an der Bucht von Bengalen könnten ganze Häuser weggeschwemmt werden. An der Küste leben viele arme Fischer und Bauern in Lehmziegelhäusern. Erwartet wurde eine Sturmflut von rund dreieinhalb Metern Höhe.

Satellitenbild von "Phailin"

Muslime und Hindus in Odisha versammelten sich in Moscheen und Tempeln. Sie beteten, dass Phailin nicht so verheerende Folgen haben würde wie ein ähnlich gewaltiger Sturm vor 14 Jahren. Damals kamen rund 10.000 Menschen ums Leben.

Zwölf Tote durch Taifun Nari

Unterdessen hat Taifun Nari im Norden der Philippinen Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Zwölf Menschen kamen dabei nach Angaben der Behörden vom Samstag ums Leben. Die Opfer ertranken oder wurden durch Stromschläge oder umstürzende Bäume getötet.

Der Taifun war am Freitagabend (Ortszeit) in der Provinz Aurora mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer in der Stunde auf die Küste getroffen. In mehr als 30 Städten kam es zu Überschwemmungen und Stromausfällen, wie die Katastrophenbehörde mitteilte.

Bereits vor der Ankunft des Taifuns waren auf den Philippinen 20 Menschen bei Unwettern ums Leben gekommen. Nari bewegt sich nun nach Angaben der Wetterbehörde weg von den Philippinen in Richtung Vietnam.

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