Hungerstreik in Kaliforniens Gefängnissen

Kaliforniens Haftanstalten platzen seit Jahren aus allen Nähten, die Haftbedingungen verschlechtern sich zunehmends. Ein Umstand den nun auch die Insassen nicht länger hinnehmen wollen. Wie Solidaritätsgruppe "Prisoner Hunger Strike Solidarity" (PHSS) auf ihrer Website bekannt gab, befinden sich seit Montag fast 30.000 Gefangene im Hungerstreik.
Eine Sprecherin der kalifornischen Gefängnisverwaltung (CDCR) bestätigte am Montag, dass 30.000 Häftlinge das Essen verweigert hätten. Am Dienstag sei die Zahl auf 29.000 gesunken. Derzeit sitzen knapp 132.000 Menschen in 33 Haftanstalten des Westküstenstaates ein.
"Super-Max" als Ausgangspunkt

Bereits 2011 waren Tausende Häftlinge wochenlang in einen Hungerstreik getreten. Die Gefängnisverwaltung sei damals auf Forderungen der Insassen eingegangen, sagte Sprecherin Thornton am Dienstag. Vertreter der Häftlinge bestreiten jedoch, dass die Haftbedingungen verbessert wurden.
Harsche Kritik
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International übte wie bereits im Vorjahr scharfe Kritik an den Zuständen in kalifornischen Haftanstalten. Dreitausend Häftlinge in Isolationszellen seien "grausamen, erniedrigenden und unmenschlichen" Bedingungen ausgesetzt, hieß es in einem Bericht. Insassen verbrächten viele Jahre oder sogar Jahrzehnte in extremer Isolierung ohne frische Luft und natürliches Licht.
Es gebe kaum Zugang zu Arbeit, Bildung, Rehabilitationsprogrammen und anderen Menschen. Amnesty zufolge sind viele der Insassen schon wegen kleinerer Vergehen oder Aufbegehrens in Isolationszellen. Isolierhaft gelte damit nicht nur nur für besonders gefährliche Verbrecher oder in extremen Situationen.
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