Hotel verbietet Radlern ihr Lycra

Der "Mamil" (middle-aged man in lycra) ist auch in Europa mittlerweile eine häufige Erscheinung geworden. Männer in hautengen und oft grellen Sport-Bekleidungen, die wenig Form der Fantasie überlassen. In Neuseeland will ein Hotelbesitzer diesen Anblick beim Frühstückstisch nicht mehr ertragen: Im neuseeländischen Plough Hotel ist das Tragen von Lycra-Shorts ab sofort nicht mehr erlaubt. Um die Kleidungsstandards zu heben, steht nun vor dem Hotel in Rangiora ein Schild mit der Aufschrift: "Das Fahrrad ist ein wunderschönes Objekt, aber man hätte niemals Lycra erfinden sollen! Hier sind keine Lycra-Shorts erlaubt".
Lycra ist eigentlich ein Markenname für Bekleidung aus synthetischer Kunstfaser. Der Begriff wurde aber zum Synonym für Elasthan an sich - so auch im Fall des Plough Hotels.
Mitbesitzer Mike Saunders will die Familienfreundlichkeit seines Hotels gewähren, da seien Lycra-Hosen abträglich. "Die Beulen und Wölbungen sind unangebracht und hässlich", meint er gegenüber dem britischen Guardian. "Ich bin nicht generell gegen Lycra, nur gegen die Hosen." Viele seiner Kunden seien ältere Leute oder Kinder; darauf wolle er Rücksicht nehmen. "Die Einheimischen unterstützen uns bei diesem Dresscode, damit auch sie essen können inmitten von Menschen, die lange Hosen tragen".
Die Obfrau des lokalen Fahrrad-Klubs Pegasus kontert dem Verbot. Viele Menschen in Neuseeland würden einfach nicht verstehen, was Radlern am Radeln so bedeutsam sei. "Ich denke, es handelt sich um Ignoranz oder einen Mangel an Verständnis", meint Tracy Clark.
Kommentare