Hitzetod in US-Wüste: Eltern opferten sich für Sohn

New Mexico: Vater und Mutter überließen dem neunjährigen Buben offenbar mehr Trinkwasser.

Nach dem tragischen Hitzetod eines französischen Urlauberpaars in den USA ist der überlebende Sohn der beiden in seine Heimat zurückgekehrt. Der neunjährige Enzo landete am Sonntag mit seiner Großmutter auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle, wie die Nachrichtenagentur AFP von einer Flughafenquelle erfuhr.

In der Zwischenzeit zeichnete sich ab, dass die Eltern ihr Leben geopfert hatten, um das ihres Sohnes zu retten. Der dehydrierte Neunjährige sei im Nationalpark White Sands National Monument im US-Bundesstaat New Mexico bei der Leiche seines 42-jährigen Vaters gefunden worden, sagte der örtliche Polizeichef Benny House der Zeitung Alamogordo Daily News. Demnach hätten die Eltern jeweils nur einen Schluck Wasser getrunken, während ihr Sohn zwei bekommen habe. "Es kann sein, dass das Kind es so gut überstanden hat wegen seiner geringeren Körpergröße und weil es außerdem wahrscheinlich mehr Wasser trank als sie", sagte House.

Zwei leere 600-Milliliter-Wasserflaschen

Der Bub berichtete demnach, dass die 51-jährige Mutter Richtung Parkplatz zurückgekehrt sei, nachdem sie sich während der Wanderung unwohl gefühlt habe. Sein Vater sei mit dem Kind weitergelaufen. Als die Familie in dem Nationalpark in New Mexico unterwegs war, herrschten dort rund 38 Grad Celsius. Bei den Leichen des Paares wurden zwei leere 600-Milliliter-Wasserflaschen gefunden. Der Sprecher des Nationalparks, Patrick O'Driscoll, sagte der Zeitung, den Besuchern würde ab einer Temperatur von etwa 30 Grad von Wanderungen abgeraten. Außerdem solle jeder mindestens eine Gallone (3,8 Liter) Wasser dabei haben.

Parkwächter hatten zunächst die Leiche der Mutter gefunden. Erst als sie sich ihre Kamera ansahen, wurde ihnen klar, dass sie nicht allein unterwegs gewesen war. Sie starteten daraufhin die Suche nach ihrem Mann und ihrem Sohn.

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