Heuer bis zu 200.000 Flüchtlinge befürchtet
Das Geschäft mit den Flüchtlingen ist in Libyen mittlerweile in den Händen der Dschihadisten, die sich zum "Islamischen Staat" (IS) bekennen. Diese setzen die Migranten auch als "Waffe" ein. Italien rechnet, dass heuer 200.000 Flüchtlinge die Überfahrt wagen bzw. von den Terroristen auf die Reise geschickt werden. Dabei ist das südliche EU-Land jetzt schon völlig überfordert mit der hohen Zahl an Flüchtlingen.
Doch die Terroristen, die weite Teile Libyens kontrollieren, drohen der ehemaligen Kolonialmacht auch mit Gewalt. "Früher habt ihr uns auf syrischen Hügel stehen sehen, heute stehen wir schon im Süden Roms – in Libyen. Mit der Hilfe Gottes werden wir Rom erobern, so hat es unser Prophet versprochen", heißt es in einem Video. Rom hat die Sicherheitsvorkehrungen erhöht und will auch 4800 Soldaten einsetzen.
Aus Furcht vor Übergriffen wurde nun auch die italienische Botschaft in der libyschen Hauptstadt Tripolis, wo eine islamistische Regierung am Ruder ist, großteils evakuiert – andere EU-Staaten hatten schon längst ihre Diplomaten abgezogen.
In Italien sieht man die Sicherheit und Stabilität der nordafrikanischen Region auf dem Spiel stehen und Europa vor großen Herausforderungen. Premier Renzi drängt daher den UN-Sicherheitsrat zu Maßnahmen. Rom sei bereit, notfalls auch militärisch Verantwortung zu übernehmen.
Ägypten für Intervention
Auch der ägyptische Präsident al-Sisi macht sich für einen Truppeneinmarsch im Nachbarland unter einem UN-Mandat stark. Kairo hat bereits IS-Stellungen in Libyen bombardiert, nachdem die Terroristen 21 ägyptische Kopten geköpft hatten.
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