Goldabbau mit Cyanid bedroht Umwelt und Bevölkerung

In Rosia Montana befindet sich das größte Gold- und Silbervorkommen Europas. Mitte September sollen die rumänischen Regierungsparteien über Änderungen im Bergbaugesetz abstimmen. Ziel der Regierung ist die gesetzeskonforme Umsiedlung der Bevölkerung, die den Start des Bergbauprojektes einleiten soll. Gegner kritisieren, dass das Gesetz eine Beschneidung der Grundrechte rumänischer Bürger sei. Das Bekanntwerden des erneuten Umsetzungsvorhabens löste landesweite Proteste aus.

Der mit über 80 Prozent an der Rosia Montana Gold Corporation beteiligte Investor Gabriel Resources versucht mit einer medialen Kampagne positive Effekte des Projekts herauszustreichen. Werbeeinschaltungen im rumänischen Discovery Channel sollen auf die Vorteile für die regionale Entwicklung und den rumänischen Arbeitsmarkt hinweisen. Ex-Kanzler Gusenbauer sitzt seit 2010 bei Gabriel Resources im Direktorium.
Zwangsumsiedlungen
Das Gesetz, das mittlerweile an das Parlament übermittelt wurde, soll Enteignungen mithilfe privater Sicherheitsfirmen erlauben. Bevorstehende Zwangsumsiedlungen der Bevölkerung führten in 26 Städten Europas zu Kundgebungen gegen das Vorhaben. Wie der KURIER von Greenpeace-Korrespondenten in Rumänien erfahren hat, wurden Regierungsabgeordnete durch Schreiben der Bevölkerung dazu aufgefordert, gegen das Projekt zu stimmen. Der sozialdemokratische Premier Victor Ponta hatte vergangenes Jahr gar die völlige Einstellung des Fördervorhabens versprochen. Mittlerweile wurden die guten Absichten zugunsten nationalstaatlicher Interessen ad acta gelegt.
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