USA

Getöteter war nicht der Gesuchte: Proteste

Eine Reihe von Polizisten in Schutzausrüstung steht vor einem Bus im Rauch.
Im Bundesstaat North Carolina gingen Hunderte Menschen nach dem Tod eines Afroamerikaners auf die Straßen.

Neuer Aufruhr in den USA nach tödlichen Polizeischüssen: In Charlotte (Bundesstaat North Carolina) sind nach dem Tod eines Afroamerikaners bei Protesten zwölf Polizisten verletzt worden. Medienberichten zufolge wurden mindestens fünf Menschen festgenommen.

Ein Polizist in Schutzausrüstung steht einer Person mit erhobenen Händen gegenüber.
CHARLOTTE, NC - SEPTEMBER 21: Police officers face off with protestors on the I-85 (Interstate 85) during protests following the death of a man shot by a police officer on September 21, 2016 in Charlotte, NC. The protests began the previous night following the fatal shooting of 43-year-old Keith Lamont Scott at an apartment complex near UNC Charlotte. Sean Rayford/Getty Images/AFP ++ KEINE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGS-BEILAGEN! NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGEN, TAGESAKTUELLER TV-BERICHTERSTATTUNG (AKTUELLER DIENST) UND DIGITALEN AUSSPIELKAN€LEN (WEBSITES/APPS) IM UMFANG DER NUTZUNGSVEREINBARUNG. S€MTLICHE ANDERE NUTZUNGEN SIND NICHT GESTATTET.++

Der Charlotte Observer berichtete, Polizisten hätten am Dienstagnachmittag in einem Wohngebiet einen Verdächtigen gesucht. Dabei hätten sie auf einem Parkplatz einen laut Polizei bewaffneten und bedrohlichen Mann erschossen. Der Schütze und der getötete Familienvater (43) sind Afroamerikaner.

"Black Lives Matter"

Am Ort des Geschehens kam es zu Protesten hunderter Menschen. Demonstranten riefen den Namen der Schwarzenbewegung "Black Lives Matter". Bilder zeigen Demonstranten, die auf ein Polizeiauto klettern.

Bei einer Demonstration stehen Polizisten in Schutzausrüstung vor einem Bus und einem Abschleppwagen.
Police officers wearing riot gear block a road during protests after police fatally shot Keith Lamont Scott in the parking lot of an apartment complex in Charlotte, North Carolina, U.S. September 20, 2016. REUTERS/Adam Rhew/Charlotte Magazine MANDATORY CREDIT. FOR EDITORIAL USE ONLY. NO RESALES. NO ARCHIVES.

Der Protest weitete sich aus. An einem nahen Supermarkt kam es zu Plünderungen. Die Polizei setzte Tränengas ein. Zeitweise wurde die Autobahn Interstate 85 gesperrt. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) hatte sich die Lage beruhigt.

Eine Reporterin veröffentlichte ein Video der Schwester des Erschossenen. Sie sagt, ihr Bruder sei unbewaffnet gewesen. Er habe in seinem Auto ein Buch gelesen und auf seine Kinder gewartet, als die Polizei ihn erst mit einem Elektroschocker außer Gefecht gesetzt und dann mit vier Schüssen getötet habe.

Polizisten stehen in voller Montur mit Schutzschilden in einer Reihe.
CHARLOTTE, NC - SEPTEMBER 21: Police officers hold their line on the I-85 (Interstate 85) during protests following the death of a man shot by a police officer on September 21, 2016 in Charlotte, NC. The protests began the previous night following the fatal shooting of 43-year-old Keith Lamont Scott at an apartment complex near UNC Charlotte. Sean Rayford/Getty Images/AFP ++ KEINE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGS-BEILAGEN! NUR REDAKTIONELLE NUTZUNG IN TAGESZEITUNGEN, TAGESAKTUELLER TV-BERICHTERSTATTUNG (AKTUELLER DIENST) UND DIGITALEN AUSSPIELKAN€LEN (WEBSITES/APPS) IM UMFANG DER NUTZUNGSVEREINBARUNG. S€MTLICHE ANDERE NUTZUNGEN SIND NICHT GESTATTET.++

Getötete war nicht der ursprünglich Gesuchte

Polizeichef Kerr Putney sagte später, der Getötete sei nicht der ursprünglich Gesuchte gewesen. Es werde eine umfassende Untersuchung geben, kündigte Bürgermeisterin Jennifer Roberts auf Twitter an.

https://twitter.com/JenRobertsNC/status/778575711053418496
Jennifer Roberts (@JenRobertsNC

Einer der Polizisten wurde laut Polizei von einem Stein im Gesicht getroffen. Sieben Polizisten seien ins Krankenhaus gekommen. In den USA gibt es seit Jahren Proteste gegen exzessive Polizeigewalt gegen Schwarze.

Polizisten mit gezogenen Waffen stehen neben einem SUV; eine Person liegt auf der Straße.
ATTENTION EDITORS - VISUAL COVERAGE OF SCENES OF INJURY OR DEATHA still image captured from a video from Tulsa Police Department shows Terence Crutcher after being shot during a police shooting incident in Tulsa, Oklahoma, U.S. on September 16, 2016. Video taken September 16, 2016. Courtesy Tulsa Police Department/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. EDITORIAL USE ONLY TPX IMAGES OF THE DAY

Erst am Montag waren Videos zu einem anderen Fall veröffentlicht worden. Die Aufnahmen aus einem Helikopter und vermutlich einer Körperkamera zeigen, wie eine weiße Polizistin in Oklahoma einen unbewaffneten Afroamerikaner erschießt. Er geht mit erhobene Armen auf einer Straße auf sein Auto zu, mehrere Polizisten nähern sich. Dann fällt der Mann um. Sein Name wird mit Terence Crutcher (40) angegeben.

Keine Reaktion von Trump

Vor dem Hauptquartier der Polizei in Tulsa versammelten sich Hunderte Menschen. Sie demonstrierten friedlich und forderten in Sprechchören und auf Plakaten die Entlassung der Schützin. Die Proteste sollen fortgesetzt werden.

Eine Menschenmenge demonstriert mit Schildern, auf denen „Arrest Betty Shelby“ und „Gerechtigkeit für alle“ steht.
Protesters calling for the arrest of Officer Betty Shelby, who shot dead unarmed motorist Terence Crutcher, demonstrate outside the Tulsa Police headquarters in Tulsa, Oklahoma, U.S. September 20, 2016. REUTERS/Nick Oxford

Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton nannte den Vorfall in Oklahoma entsetzlich. Von Donald Trump wurde keine Reaktion auf einen der Vorfälle bekannt.

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