Gesetz der Serie: Neue Panne am Flughafen Berlin

Baustelle vor dem Terminal eines Flughafens mit Hinweisschildern.
600 Brandschutzwände müssen eingerissen werden, weil sie nicht den Vorschriften entsprechen.

Die Pannenserie am Berliner Flughafenprojekt BER hält an. Nach dem Baustopp wegen zu schwerer Entrauchungs-Ventilatoren müssen auf der Baustelle auch noch 600 Brandschutzwände erneuert werden. „Wir haben eine gehörige Zahl von Wänden, die als Brandschutzwände definiert sind, aber so nicht gebaut wurden“, sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld am Montag im Flughafenausschuss des Brandenburger Landtags. Daher müssten rund 600 Wände eingerissen und neu gebaut werden, weil unzulässigerweise Gasbeton-Steine verwendet wurden.

Der Flughafenchef rechnet wegen der Pannen mit einer Bauverzögerung von drei bis vier Monaten am BER in Schönefeld. Die geplante bauliche Fertigstellung bis zum März 2016 sei daher nicht mehr zu halten, sagte Mühlenfeld. „Wir haben dann aber noch Potenzial bei der technischen Inbetriebnahme, so dass wir die Möglichkeit haben, im zweiten Halbjahr 2017 fertig zu werden.“

Schnauze voll

Einen von CDU-Abgeordneten Jens Koeppen ins Gespräch gebrachten Neubau des Airports lehnt die Brandenburger Landesregierung ab. „Was hier plakativ von politischer Seite vorgebracht wird, hilft nicht weiter“, sagte der Flughafenkoordinator der Landesregierung, Rainer Bretschneider. „Es erhöht die Zeitprobleme und es erhöht die Kostenprobleme.“

Ein Abriss und Neubau würde mindestens fünf bis sieben Jahre dauern, erläuterte Bretschneider, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft ist. Hinzu käme eine neue Planfeststellung, gegen die in zwei Instanzen prozessiert werden könne. „Ich akzeptiere, dass der Bürger und unsere Politiker langsam die Schnauze voll haben von den Hiobsbotschaften“, sagte Bretschneider. „Aber ich verlange auch, dass wir uns wieder sachgerecht äußern und zurückkommen zu Lösungen.“

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