Gerichtsvollzieherin pfändet Middelhoffs 20.000-Euro-Uhr

Ex-Arcandor-Chef Middelhoff hat eine Uhr weniger – und neuen Ärger mit der Justiz: Der Schuldner wird verdächtigt, unter Eid nicht die Wahrheit über sein Vermögen gesagt zu haben, wie der Spiegel berichtet. Hätte Middelhoff doch auf den guten Rat gehört: Ende Juli empfahlen Journalisten dem 61-Jährigen halb im Scherz, bei öffentlichen Auftritten auf das Tragen von Luxusuhren zu verzichten. Das Risiko, dass ein Gerichtsvollzieher ihm ein Schmuckstück vom Handgelenk wegpfänden könnte, sei einfach zu groß.
Am 20. August war es dann so weit. Im Landgericht Essen, wo derzeit gegen den ehemaligen Arcandor-Chef wegen des Verdachts der Untreue verhandelt wird, musste Middelhoff seine Uhr hergeben, eine Piaget, Listenpreis mehr als 20.000 Euro. Der Protest des von mehreren Gläubigern mit Vollstreckungsbescheiden verfolgten Managers, die Uhr sei ein Geschenk seiner Frau, lief ins Leere, so der Spiegel. Der Gerichtsvollzieherin blieb keine Wahl: Ein Fonds des Berliner Wohnungsbauunternehmens Gewobag hatte Taschenpfändung beantragt, weil Middelhoff der Firma knapp eine Million Euro schuldet.
Drei Armbanduhren hatte Middelhoff bei seiner Vermögensauskunft Ende Juli angegeben, die Piaget war nicht darunter. Ein großes Problem hat Middelhoff in jedem Fall: Seit Kurzem liegt eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung bei der Staatsanwaltschaft Essen.
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