Gericht: Hexenprozess wird "neu aufgerollt"
Am 14. März 1716 wurde Maria Bertoletti Toldini di Pilcante als Hexe verurteilt, enthauptet und verbrannt. Jetzt will die italienische Alpengemeinde Brentonico ihren Fall gerichtlich neu aufrollen lassen.
Damit sollten die Menschen daran erinnert werden, dass Hexenprozesse "wirkliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit" waren, sagte der für Kultur zuständige Gemeinderat Quinto Canali.
Der Ort östlich des Gardasees habe einen Historiker beauftragt, Beweismaterial zu sammeln, um es dem Berufungsgericht in der Provinzhauptstadt Trient vorzulegen. Zur Zeit der Hinrichtung vor 300 Jahren gehörte Brentino zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Hexenprozesse seien dort vor zivilen Gerichten geführt worden, erklärte Canali - und nicht von der katholischen Inquisition, wie in anderen Teilen des Landes.
Er habe Zusicherungen des Gerichts in Trient, dass es sich des Falles wirklich annehmen werde. Natürlich handle es sich nur um einen symbolischen Akt. Grünen-Politiker aus Süd- und Nordtirol hätten ihn schon kontaktiert und wollten ähnliche Initiativen starten.
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