Passnummern von Putin, Obama, Merkel & Co unabsichtlich verschickt
Die Sicherheitsvorkehrungen in Brisbane waren streng, als sich im Herbst letzten Jahres die mächtigsten Politiker der Welt trafen: Barack Obama, Wladimir Putin und Angela Merkel diskutierten dort beim G20-Gipfel mit ihren Amtskollegen aus China, Japan oder Großbritannien die Weltpolitik. Wie erst jetzt bekannt wurde, klaffte zur Zeit des Treffens aber eine erhebliche Sicherheitslücke: Mitarbeiter der australischen Immigrationsbehörde hatten nämlich persönliche Daten der Staatschefs – wie etwa deren Pass- oder Visanummern – ohne Befugnis weitergegeben. Zu allem Überdruss wurden die Betroffenen selbst nicht davon informiert, berichtet der britische Guardian.
Autokorrektur-Fehler
Geschickt wurden die Daten der 31 hochrangigen Teilnehmer an die Organisatoren des Asia Cups – der Fußballmeisterschaft des asiatischen Raums, die im Jänner in Australien stattgefunden hat. „Der Grund für die Sicherheitslücke war menschliches Versagen“, so die Behörde in einem Schreiben an die australische Sicherheitskommission. Offenbar hat die Person, der der Lapsus unterlaufen ist, die Autokorrektur-Funktion des Mailprogramms missachtet – dadurch wurden die sensiblen Informationen an die falsche Person verschickt. Der Adressat hätte die Informationen aber umgehend vernichtet.
Informiert wurden die Staatschefs vom dem „Leak“ aber nicht - oder zumindest nicht gleich: Die Behörde habe das Sicherheitsrisiko als zu gering eingestuft, heißt es in dem Schreiben. Ob die Büros der Staatschefs später in Kenntnis gesetzt wurden, ist laut der britischen Zeitung nicht bekannt. Das zuständige Ministerium habe auf Anfragen nicht geantwortet.
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