Malala: Jüngste Nobelpreisträgerin aller Zeiten

Der Friedensnobelpreis 2014 geht an zwei Kinderrechtsaktivisten aus Pakistan und Indien.

Der Friedensnobelpreis 2014 geht nach Pakistan und Indien: Die erst 17-jährige Malala Yousafzai und der indische Aktivist Kailash Satyarthi werden ausgezeichnet. Dass die junge Pakistanerin den Preis erhält, war schon vergangenes Jahr erwartet worden. "Sie hat große Courage gezeigt, um Kindern eine Stimme zu geben - unter den schlimmsten Umständen. Sie ist die führende Sprecherin der Kinderrechte", so das Nobelkomitee in seiner Begründung. Malala wurde im Jahr 2012 bekannt, als die auch in Pakistan aktiven Taliban ein Attentat auf sie verübten - sie überlebte die Attacke, seither ist sie weltweites Aushängeschild für Kinderrechte. Sie ist mit ihren 17 Jahren die jüngste Nobelpreisträgerin aller Zeiten. Das Durchschnittsalter der erstmals im Jahr 1901 verliehenen Auszeichnungen liegt bei 59 Jahren. Wissenschafter und Schriftsteller werden häufig erst am Ende ihrer Karriere oder im Ruhestand mit dem Preis bedacht.

Kailash Satyarthi, indischer Kinderrechtsaktivist und Friedensnobelpreisträger, lächelt in die Kamera.
epa01759357 Chilean Juan Somavia, left, Director General of the International Labor Organization (ILO), Tom Harkin, center, Senator of Iowa at the Congress of the United States, centre, and Kailash Satyarthi, Indian coordinator of the Global March against child labour, right, pose with school children of the Canton of Geneva, during the World Day Against Child Labour at the Place of Nations in front of the European headquarters of the United Nations in Geneva, Switzerland, June 12 2009 EPA/MARTIAL TREZZINI
Mit ihr zusammen ausgezeichnet wird Kailash Satyarthi, der sich seit den 1990ern für Kinderrechte in Indien einsetzt: Er lebt im indischen Neu Delhi, setzt sich aber für Kinderrechte in ganz Südostasien ein. Der 60-jährige Inder habe in der "Tradition von Gandhi großen Mut bewiesen" und viele friedliche Demonstrationen und Proteste angeführt, die sich gegen die Ausbeutung von Kindern richteten, so die Erklärung des Gremiums. "Man muss den Kindern Hoffnung geben", erklärte das Nobelpreiskomitee seine Entscheidung für die beiden Preisträger.

Kampf dem Taliban-Terror

Malala - sie ist übrigens nicht nur die erste Pakistanerin, die den Preis erhält, sondern auch die jüngste Ausgezeichnete der Geschichte - überlebte vor zwei Jahren einen Mordanschlag der radikal-islamischen Taliban mit lebensgefährlichen Verletzungen. Ihr „Vergehen“: Yousafzai bloggte schon mit elf Jahren für die BBC aus dem Swat-Tal über die Unterdrückung durch die Taliban und pochte auf das Recht auf Bildung für Frauen und Mädchen. In einer Doku schilderte Malala ihren Wunsch, Ärztin zu werden – gegen die Regeln der Taliban. Deshalb schossen ihr Taliban im Vorjahr in einem Schulbus in den Kopf. Malala wurde zur Behandlung nach Großbritannien ausgeflogen, wo sie heute lebt. Ihren Kampf gab sie nicht auf. In der islamischen Welt gilt sie als eine Ikone der Frauenrechtsbewegung. An ihrem 16. Geburtstag hielt sie als erster Teenager eine Rede vor der UN-Vollversammlung. Für ihr Engagement wurde sie 2013 vom Europaparlament mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis ausgezeichnet.

Malala Yousafzai steht vor dem UN-Emblem und einem Blumenarrangement.

Malala Yousafzai at the United Nations Headquarter
Malala Yousafzai mit einem pinkfarbenen Rucksack über der Schulter.

FILE BRITAIN MALALA YOUSAFZAI
Malala Yousafzai wird von zwei Krankenschwestern in einem Krankenhaus begrüßt.

Pakistani schoolgirl Malala Yousufzai waves with n
Eine Person hält ein Porträt von Malala Yousafzai.

A student holds an image of Malala Yousufzai, who
Malala Yousafzai begrüßt Menschen mit einem Handschlag.

USA NEW YORK YOUSAFZAI UNITED NATIONS

Eine Welt frei von Kinderarbeit

Kailash Satyarthi ist in Asien kein Unbekannter - spätestens, seit er 1998 einen weltweit ausgetragenen 80.000 Kilometer langen Sternmarsch initiiert hat, um die Welt auf die prekäre Lage der Kinder in Entwicklungsländern hinzuweisen. Sein Motto war es, die Welt frei von Kinderarbeit zu machen - bis zur Jahrtausendwende. Erreicht hat er dieses wahrlich ambitionierte Ziel zwar nicht, sein Engagement hat aber dennoch viel bewegt: Das Thema Kinderarbeit ist heute viel präsenter als noch zu jener Zeit, als Satyarthi seine Aktivität aufnahm - in Indien etwa gibt es mehrere Kontrollsiegel, die sicherstellen, dass Waren nur von Erwachsenen hergestellt werden.

Für Indien ist seine Wahl eine Premiere: Da Mahatma Gandhi nie mit dem Friedensnobelpreis ausgzeichnet worden war, ist Satyarthi der erste Inder, der den Preis bekommt. Er hat überwältigt auf die Ankündigung reagiert: "Mit diesem Preis finden die Stimmen von Millionen von Kindern Gehör - Stimmen, die bisher nicht gehört wurden", sagte der 60-Jährige im indischen TV. Die Auszeichnung könne alle Menschen in Indien glücklich machen: "Es ist eine Ehre für die 1,25 Milliarden Inder."

Ein lächelnder Mann mit Brille und grau meliertem Haar.

FILE SWITZERLAND NOBEL PEACE PRIZE
Ein junges Mädchen sitzt inmitten von Steinen und bearbeitet einen Stein mit Hammer und Meißel.

Kinder in indischen Steinbrüchen
Ein Mann im Anzug hält Fotos von Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi.

NORWAY NOBEL PEACE PRIZE

278 Nominierte

Es ist die höchste Auszeichnung, die für soziales Engagement vergeben wird: Stifter Alfred Nobel wollte mit seinem Anfang des Jahrhunderts gestifteten Friedenspreis jene ehren, die "am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker hingewirkt" und "im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht" haben. Im vergangenen Jahr war dies die Organisation zur Vernichtung chemischer Waffen, die OPCW; im Jahr davor die Europäische Union. 278 Männer und Frauen standen diesmal auf der Liste – so viele wie noch nie.

Ein Theaterstück über die Friedensnobelpreisträgerin ist übrigens im Theaterbus des Dschungel Wien auf Tour. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Zuerkennung des Friedensnobelpreises an die beiden Kinderrechtsaktivisten aus Indien und Pakistan, Kailash Satyarthi und Malala Yousafzai, hat international und auch hierzulande überwiegend positive Reaktionen ausgelöst. Zahlreiche Politiker gratulierten den beiden Preisträgern und würdigten ihren Einsatz im Kampf für die Kinderrechte und das Recht auf Bildung.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat den Menschenrechtlern Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi zum Friedensnobelpreis gratuliert. "Malala ist eine Tochter der Vereinten Nationen", sagte Ban am Freitag in New York und verwies auf ihre Teilnahme an UNICEF-Programmen. Sie und Satyarthi seien "zwei der größten Kämpfer für Kinder".

"Malala ist eine tapfere, leise Anwältin für Frieden, die einfach dadurch, dass sie zur Schule ging, zu einer Lehrerin für die Welt wurde", sagte Ban. "Sie sagte, dass ein Schreibstift die Welt verändern kann und bewies, wie ein junges Mädchen die ganze Welt leiten konnte. Mit Mut und Entschlossenheit wurde Malala zu dem, was Terroristen am meisten fürchten: Ein Mädchen mit einem Buch."

Der Vatikan hofft darauf, dass die Vergabe des Friedensnobelpreises an die beiden Kinderrechtler tatsächlich etwas bewirken wird. "Wir glauben, dass zwei bedeutende Menschen ausgezeichnet wurden. Wir freuen uns, dass sie diese Anerkennung bekommen haben und hoffen, dass es eine Unterstützung für gute Dinge ist", sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi laut italienischer Nachrichtenagentur ANSA am Freitag.

Die Möglichkeit, dass der zuvor auch als Favorit gehandelte Papst Franziskus die Auszeichnung bekommen könne, habe während der Beratungen bei der Familiensynode in Rom am Freitag keine Rolle gespielt, erklärte Lombardi. "Ich muss sagen, dass nur Wenige in der Versammlung sich dieser Möglichkeit bewusst waren."

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck gratulierte Satyarthi und Yousafzai zur Auszeichnung. An Kailash Satyarthi schrieb er nach Angaben des Präsidialamts vom Freitag: "Mit Ihrem Einsatz gegen Kinderarbeit und gegen die Unterdrückung von Kindern haben Sie nicht nur Südasien aufgerüttelt, sondern auch viele Menschen in Europa und in Deutschland." An Malala Yousafzai schrieb Gauck: "Ihr Mut, auch unter Gefahr für Ihr Leben das Recht auf Bildung für Mädchen einzufordern, ist ein starkes Zeichen der Ermutigung für alle vermeintlich Schwachen."

Die deutsche Friedensbewegung nannte die Vergabe an die beiden Kinderrechtler dagegen "mut- und ideenlos", weil es sich nicht um Vorkämpfer für den Frieden handle.

In Pakistan löste die Zuerkennung des Friedensnobelpreises an Yousafzai jedenfalls Begeisterung aus. Premierminister Nawaz Sharif bezeichnete die 17-jährige Malala als "Stolz Pakistans". Der private Sender Geo TV berichtete, dass die Menschen in Yousafzais Heimatort Mingora im Swat-Tal sich auf den Straßen gegenseitig zu der Errungenschaft der 17-Jährigen gratulierten.

Auch in Europa waren die Reaktionen überwiegend positiv. Die Spitzenvertreter der EU würdigten die Vergabe des Friedensnobelpreises als Sieg für Millionen von Kindern. "Diese Entscheidung sendet eine starke Botschaft an all jene, die versuchen, das Grundrecht auf Bildung durch Gewalt, Unterdrückung und feige Drohungen zu untergraben", erklärten EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso am Freitag in Brüssel. Die Preisträger stünden für den unnachgiebigen und außerordentlich mutigen Kampf für Kinderrechte.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz erinnerte an eine Rede, die Malala im vergangenen November in Straßburg gehalten hatte. Mit den Worten "Diese Kinder wollen kein iPhone, keine Xbox, Playstation oder Schokolade. Sie wollen nur ein Buch und einen Stift" habe sie damals mehr Unterstützung für all jene gefordert, die nicht zur Schule gehen können. "Die Ausbildung aller Kinder ist von fundamentaler Bedeutung für die Erreichung eines nachhaltigen Friedens", kommentierte Schulz.

Die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg gratulierte den Preisträgern, ebenso die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande würdigte in einer ersten Reaktion den Mut und die Hartnäckigkeit der Preisträger. Hollande erinnerte daran, dass Kinder die ersten Opfer der Konflikte weltweit seien. "Sie sind es, die als erste massakriert oder als Geiseln genommen werden, sofern sie nicht mit Gewalt (als Soldaten) gemustert werden." Zu viele Kinder müssten in zu vielen Ländern auf das Grundrecht der Bildung verzichten, so Hollande.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Prinz Said Raad al-Hussein, würdigte ebenfalls den enormen Mut der beiden Friedensnobelpreisträger. Trotz mächtiger Feinde kämpften sie in vorderster Front für die Menschenrechte, hieß es in einer am Freitag in Genf veröffentlichten Erklärung. Dies sei ein starkes Signal für das weltweite Ringen für Kinderrechte. "Ich hoffe, diese Anerkennung für die Arbeit dieser beiden außerordentlich begeisternden Menschenrechtskämpfer wird den politischen Willen der Staaten und die Anstrengungen von Menschen und Institutionen für die Rechte der Kinder in aller Welt stärken, die das verletzlichste und wertvollste Gut sind, was wir haben", erklärte er.

Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) sprach in Bezug auf die Vergabe des Preises von einer "überwältigenden Botschaft an die Welt". NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete Malala als "starkes und beeindruckendes Mädchen". "Malala ist ein fantastischer Mensch", sagte der frühere norwegische Ministerpräsident der Nachrichtenagentur NTB. "Sie hinterlässt einen sehr starken Eindruck bei allen, die sie trifft."

In Österreich gratulierte Außenminister Sebastian Kurz den beiden Kinderrechtsaktivisten unmittelbar nach Bekanntgabe der Entscheidung des norwegischen Nobelkomitees über Twitter. Beide hätten außergewöhnlichen Mut als Verteidiger der Menschenrechte gezeigt, hieß es.

Grünen-Chefin Eva Glawischnig freute sich ebenfalls über die Entscheidung und sah darin "eine Stärkung für den weltweiten Kampf für das Recht auf Bildung und gegen Kinderarbeit." Malala sei zu einem "Symbol geworden, für Menschen, die mutig gegen Ungerechtigkeiten vorgehen und sich für eine Stärkung von Menschenrechten einsetzen", hieß es in einer Aussendung.

Ihre Parteikollegin und Vizepräsidentin des EU-Parlaments Ulrike Lunacek beglückwünschte das Nobelkomitee für "die Entscheidung, die nicht besser hätte ausfallen können". Der Friedensnobelpreis werde Malala und Satyarthi noch mehr weltweite Aufmerksamkeit und Unterstützung für ihre Arbeit bringen, erklärte sie.

Petra Bayr, SPÖ-Sprecherin für globale Entwicklung, sprach von einer "ausgezeichneten Wahl". Es sei ein "wichtiges und richtiges Signal, dass mit dem Friedensnobelpreis an Malala der bewundernswerte Einsatz einer jungen Frau gewürdigt" werde, "die sich trotz eines Schussattentats weiterhin mit ganzer Kraft für ein Grundrecht aller Menschen engagiert, nämlich dafür, lernen zu dürfen unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft", hieß es in ihrer Aussendung. Mit Kailash Satyarthi werde ein unermüdlicher Kämpfer für Kinderrechte geehrt, der sich seit mehr als 30 Jahren für die Abschaffung von sozialer Ungerechtigkeit und Sklaverei, besonders jener von Kindern, einsetze.

UNICEF Österreich freute sich ebenfalls, dass Kinderrechtsaktivisten ausgezeichnet wurden. "Dass sich darunter eine Jugendliche befindet, ist ein wichtiges Signal an die ganze Welt: Friede fängt bei den Kindern an und bei der Erfüllung ihrer Rechte," hieß es.

Der Friedensnobelpreis 2014 geht an die Kinderrechts-Aktivisten Malala Yousafzai (17) und Kailash Satyarthi (60). Die Begründung des norwegischen Nobelkomitees im Wortlaut:

"Das norwegische Nobelkomitee hat sich entschieden, den Friedensnobelpreis 2014 an Kailash Satyarthi and Malala Yousafzai für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Menschen und für das Recht aller Kinder auf Bildung zu vergeben. Kinder sollten in die Schule gehen und nicht finanziell ausgebeutet werden. In den armen Ländern der Welt sind 60 Prozent der aktuellen Bevölkerung unter 25 Jahre alt. Es ist eine Voraussetzung für eine friedliche weltweite Entwicklung, dass die Rechte von Kindern und jungen Menschen respektiert werden. Besonders in Konfliktregionen führt der Missbrauch von Kindern zum Fortbestehen von Gewalt - von Generation zu Generation.

Kailash Satyarthi hat großen persönlichen Mut bewiesen, indem er, in der Tradition Gandhis, verschiedene Formen von Protesten und Demonstrationen angeführt hat, alle friedlich, mit einem Fokus auf die schwere Ausbeutung von Kindern aus wirtschaftlichen Gründen. Er hat auch zu der Entwicklung von wichtigen internationalen Kinderrechtskonventionen beigetragen.

Trotz ihrer Jugend kämpft Malala Yousafzai schon seit einigen Jahren für das Recht von Mädchen auf Bildung und hat beispielhaft gezeigt, dass Kinder und junge Menschen selbst dazu beitragen können, ihre eigene Situation zu verbessern. Das hat sie unter den gefährlichsten Umständen getan. Durch ihren heldenhaften Kampf ist sie zu einem führenden Sprachrohr für das Recht von Mädchen auf Bildung geworden.

Das Nobelkomitee betrachtet es als wichtigen Punkt, dass ein Hindu und eine Muslimin, ein Inder und eine Pakistani, den Kampf für Bildung und gegen Extremismus gemeinsam aufnehmen. Viele andere Individuen und Institutionen in der internationalen Gemeinschaft haben ebenfalls beigetragen. Laut Schätzungen gibt es heute weltweit 168 Millionen Kinderarbeiter. 2000 war diese Zahl 78 Millionen höher. Die Welt hat sich dem Ziel, Kinderarbeit auszulöschen, genähert.

Der Kampf gegen Unterdrückung und für die Rechte von Kindern und Jugendlichen trägt zu der Verwirklichung der "Brüderlichkeit zwischen Nationen" bei, die Alfred Nobel in seinem Testament als eines der Kriterien für den Friedensnobelpreis nennt.

Oslo, den 10. Oktober 2014"

Der Friedensnobelpreis gilt als bedeutendste internationale Auszeichnung im Bemühen um eine friedlichere Welt. Stifter des Preises ist der schwedische Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel (1833-1896). In seinem Testament beauftragte er das norwegische Parlament, das Storting, jährlich bis zu drei Personen oder Organisationen für ihre Verdienste auszuzeichnen.

Die Preisträger sollen "den besten oder größten Einsatz für Brüderlichkeit zwischen Staaten, für die Abschaffung oder Abrüstung von stehenden Heeren sowie für die Organisation und Förderung von Friedenskonferenzen" gezeigt haben. Mit dem Friedensnobelpreis wird seit 1960 auch der Einsatz für Menschenrechte und seit 2004 der für Umwelt geehrt.

Fünf Komitee-Mitglieder

Während andere Nobelpreise in der schwedischen Hauptstadt Stockholm vergeben werden, wird die Auszeichnung für Frieden in Oslo verliehen. Seit 1901 wählt dafür ein norwegisches Komitee aus oft mehr als 100 Vorschlägen die Geehrten aus. Heuer gab es insgesamt 259 Nominierungen - so viele wie noch nie zuvor. 50 davon sind Organisationen. Die fünf Komitee-Mitglieder werden für sechs Jahre vom Storting entsprechend der politischen Machtverhältnisse im norwegischen Parlament ernannt. Seit dem Jahr 2009 wird das Komitee vom früheren norwegischen Regierungschef und jetzigen Europarats-Generalsekretär Thorbjörn Jagland geführt.

Die Preisträger werden jeweils im Oktober bekanntgegeben. Bei der feierlichen Verleihung am Todestag Nobels am 10. Dezember erhalten sie in Oslo eine Medaille, eine Urkunde und ein Preisgeld in Höhe von zehn Millionen Schwedische Kronen (1,073 Mio. Euro).

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