
© Reuters/VINCENT KESSLER
Mann verschanzte sich mit 12 Menschen in Imbiss
Der Mann drohte damit, sich in die Luft zu sprengen - er wurde festgenommen.
Der Polizeieinsatz in Freiburg ging unblutig zu Ende: Ein bewaffneter und polizeibekannter 36-Jähriger hatte sich in der Nacht auf Freitag mit 12 Menschen in einem Schnellimbiss verschanzt und der Polizei mit Waffeneinsatz gedroht. Spezialkräfte der Polizei haben den Mann am Freitagvormittag festgenommen, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.
Bei den zwölf Menschen handelte es sich laut Polizei um Verwandte und Bekannte des 36-Jährigen, die ihn zuvor zum Aufgeben überreden wollten. Ein Sprecher hatte in der Nacht erklärt, es könne nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass sie freiwillig bei ihm seien. Ob es bei dem Zugriff Verletzte gab, war zunächst unklar. Die Menschen seien in polizeilicher Obhut und würden psychologisch betreut, sagte die Sprecherin der Polizei lediglich.
Unter den Personen hätten sich vermutlich auch mehrere Kinder befunden, sagte ein Polizeisprecher - ihre genaue Zahl und ihr Alter waren zunächst aber unklar. Der Mann, bei dem es sich offenbar um den Restaurantbesitzer handelt, hatte eine brennbare Flüssigkeiten bei sich und drohte damit, sich in die Luft zu sprengen.
"Bedrohungslage"
Gerichtstermin
Am Donnerstag habe er einen Gerichtstermin gehabt, zu dem er aber nicht erschienen sei. Daher drohten ihm laut Polizei Sanktionen - unter anderem auch die Abschiebung. Der Mann habe bei der Polizei angerufen und gedroht, er sei zu allem bereit. Worum es bei dem Gerichtstermin ging, war zunächst nicht bekannt. Der 36-Jährige habe sich in einem emotionalen Ausnahmezustand befunden, sagte ein Polizei-Sprecher. Er sei sehr laut und aggressiv gegenüber den Beamten aufgetreten.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter Spezialkommandos. Die Umgebung war weiträumig abgesperrt worden. Rettungsdienste und Feuerwehr haben zudem ein Sanitätslager aufgebaut. Sie waren mit rund 85 Helfern und acht Notärzten vor Ort. "Einen solchen Einsatz hatten wir noch nie in Freiburg", sagte der Leitende Notarzt Frank Koberne.
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