Festnahme nach rätselhaftem Vierfachmord

Verhaftung in Annecy: Durchbruch nach eineinhalb Jahren?

Rund eineinhalb Jahre nach dem mysteriösen Vierfachmord in den französischen Alpen ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Es handelt sich um einen 48-Jährigen, der im ostfranzösischen Departement Haute-Savoie lebt. Der Mann sei aufgrund von Zeugenaussagen nach der Verbreitung des Phantombildes eines Motorradfahrers festgenommen worden, hieß es bei der Staatsanwaltschaft in Annecy. Sein Haus wurde bereits durchsucht; nähere Details wurden zunächst nicht genannt.

Eine Bleistiftzeichnung eines Mannes mit Bart und einem Helm.
epa03935836 An undated handout picture provided by the Surrey Police on 04 November 2013 shows an artist's impression of a suspected motorcyclist seen close to the spot where a British family of four people was killed near Annecy, southern France, in September 2012. Officers of the French Gendarmerie have released the artist's impression of a man they are keen to trace who was seen riding along 'La Combe d'Ire' road in Doussard, Chevaline between 3.15pm and 3.40pm on 05 September 2012. EPA/FRENCH GENDARMERIE / HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALES
Die rätselhafte Bluttat beschäftigt französische und britische Ermittler seit fast eineinhalb Jahren. Ein Unbekannter hatte am 5. September 2012 in der Nähe von Chevaline bei Annecy ein irakisch-stämmiges Ehepaar, das in Großbritannien lebte, sowie die Mutter der Ehefrau erschossen. Die Familie al-Hilli befand sich zum Tatzeitpunkt auf einer Ferienreise; die Schüsse fielen, als die Urlauber auf einem Waldparkplatz im Auto saßen. Auch ein zufällig vorbeikommender Radfahrer wurde getötet. Die beiden Kinder des Paares – damals sieben und vier Jahre alt – überlebten, das ältere Mädchen wurde aber schwer verletzt.

Die französische Staatsanwaltschaft hatte mehrere Spuren verfolgt: Neben Erbstreitigkeiten in der Familie al-Hilli nannte sie auch Industriespionage als Motiv. Die Spur zu dem ebenfalls in Großbritannien lebenden Bruder des getöteten Familienvaters, der zeitweise verdächtigt worden war, hatten britische Ermittler im Jänner de facto zu den Akten gelegt. Der getötete Saad al-Hilli arbeitete als Ingenieur im Luft- und Raumfahrtsektor, der französische Radfahrer für eine Nuklearfirma.

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