Sinai-Absturz: Terroranschlag "wahrscheinlich"

Nach dem Absturz einer russischen Passagiermaschine in Ägypten verdichten sich die Hinweise, dass eine Bombe an Bord die Flugzeugkatastrophe ausgelöst haben könnte. Großbritanniens Premierminister David Cameron sagte am Donnerstag, dass man sich nicht sicher sein könne, "dass das russische Passagierflugzeug von einer terroristischen Bombe zum Absturz gebracht wurde."
"Ich werde natürlich all das mit Präsident Putin besprechen und ihm erklären, warum wir so handeln, wie wir handeln."

Nach dem Start in Sharm el-Sheikh war am Samstag der Airbus A321 über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. 224 Menschen kamen ums Leben.
IS bekennt sich zu Anschlag
Unmittelbar nach dem Absturz hatte ein Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) behauptet, dafür verantwortlich zu sein. Experten bezweifelten, ob das stimmt. Die Behörden in Russland und Ägypten bezeichneten einen Anschlag als unwahrscheinlich. Die Agentur Interfax wiederum berichtete über ungewöhnliche Geräusche, die kurz vor dem Absturz von der Black Box aufgezeichnet worden seien.
Einem CNN-Bericht zufolge schließen die US-Geheimdienste einen Anschlag nicht aus. "Es gibt ein eindeutiges Gefühl, dass es ein Sprengkörper war, der im Gepäck oder anderswo im Flugzeug versteckt wurde", zitierte der Sender einen namentlich nicht genannten Vertreter der US-Regierung.
Flugschreiber wird ausgewertet

Es werde von allen Reisen an den Flughafen des Ferienorts am Roten Meer abgeraten, die nicht notwendig seien, warnte die britische Regierung. Irland und Großbritannien ließen vorerst keine Flugzeuge mehr von und nach Sharm el-Sheikh fliegen. Ägyptens Außenminister Samih Shoukri hatte die britische Entscheidung, Flüge für Mittwochabend zu stoppen, "vorzeitig und ungerechtfertigt" genannt.
Auch niederländische Fluggesellschaften reagieren auf den Vorfall und fliegen zunächst bis Sonntag nicht mehr die ägyptische Urlaubsregion von Scharm el Scheich an.
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