Blackbox sendet nicht mehr lange
Die Suche nach der vermissten Boeing 777 der Malaysia Airlines geht in die vierte Woche und verlief bislang erfolglos: Australiens Ministerpräsident Tony Abbott will trotzdem die Suche nach dem verschwundenen Passagierflugzeug nicht aufgeben. "Dies sind wir den Angehörigen schuldig, wir sind es jedem Flugreisenden schuldig, und wir sind es den Regierungen der Länder schuldig, deren Bürger in dem Flugzeug saßen", sagte Abbott am Montag in Perth. Bei der Suche nach der Maschine gebe es kein Zeitlimit, fügte er nach einem Frühstück mit Mitgliedern der Suchmannschaften hinzu. Allerdings gibt es ein Zeitlimit beim Auspüren der Blackbox.
Mit einer Unterwasser-Drohne wollen die Suchmannschaften die elektronischen Signale der Blackbox des Flugzeugs auffangen. Das soll sogar aus 6000 Metern Tiefe noch möglich sein, allerdings sendet eine Blackbox nur eine bestimmte Zeit lang, mindestens 30 Tage, Experten gehen von bis zu 45 Tagen aus. Damit haben die Suchmannschaften bis etwa 20. April Zeit, um das Gerät aufzuspüren. Die Blackbox zeichnet während des Fluges technische Daten und die Gespräche im Cockpit auf. Eine Unterwasser-Drohne ist ein unbemanntes, ferngesteuertes U-Boot.
Am Montag soll nach Angaben der australischen Seesicherheitsbehörde (Amsa) das Rettungsschiff "Ocean Shield" der australischen Marine samt Spezialgerät auslaufen. Die "Ocean Shield" dürfte aber einige Tage benötigen, um das Suchgebiet vor der Westküste Australiens zu erreichen. In einigen Teilen dieses Gebiets soll es Amsa zufolge am Montag regnen, auch die Wolkendecke soll dort tief hängen.
Die Boeing mit der Flugnummer MH370 ist seit ihrem Start im Kuala Lumpur am 8. März verschwunden. An Bord waren 239 Menschen.
Schiffe und Flugzeuge im Einsatz
Mit jeweils zehn Schiffen und Flugzeugen wurde die Suche nach dem verschwundenen Malaysia-Airlines-Flugzeug am Montag fortgesetzt. Malaysias Premier Najib Razak plant laut Guardian diese Woche einen Besuch im australischen Perth, um den Suchmannschaften für ihren bisherigen Einsatz zu danken.
Vier am Sonntag gesichtete Objekte entpuppten sich als Fischereiausrüstung, bestätigte Amsa. Die orangenen und jeweils mehr als zwei Meter langen Teile galten als die "vielversprechendsten Hinweise" bisher, schrieb der Rundfunksender ABC auf seiner Webseite.
Rätselraten über Unglücksursache
Die Ermittler erhoffen sich von der Blackbox vor allem Aufschluss darüber, was zu dem Verschwinden von Flug MH370 geführt hat. Die Maschine war mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Kurs abgewichen. Auch sollen die Kommunikationssysteme an Bord nicht mehr funktioniert haben und das Flugzeug trotzdem noch mehrere Stunden weitergeflogen sein. Alles scheint möglich: Die Polizei ermittelt wegen Sabotage und Entführung, schließt aber auch ein technisches Versagen an Bord nicht aus.
Schwere Flugzeugunglücke sind meistens eine Kombination aus menschlichem Versagen und technischen Problemen. Es folgt eine Zusammenstellung der schwersten Unglück der letzten Jahre und die möglichen Unglücksursachen.

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