Flüchtlingstragödie auf Sizilien

Bei der Landung von etwa 250 Flüchtlingen in Sampieri nahe der sizilianischen Stadt Ragusa sind am Montag 13 Migranten ertrunken. Die Leichen wurden von den Rettungsmannschaften aus dem Meer geborgen. Ein Boot war gestrandet, worauf die Menschen versuchten, schwimmend den Strand zu erreichen, nachdem sie von Menschenhändlern über Bord geworfen wurden, berichteten italienische Medien.
Mit Peitschen seien die meist nordafrikanischen Flüchtlinge gezwungen worden, ins Wasser zu springen, obwohl sie nicht schwimmen konnten, berichteten die Behörden. Ein Carabiniere, der sich ins Wasser stürzte, konnte drei Ertrinkenden das Leben retten. Zwei mutmaßliche Menschenhändler wurden festgenommen.
Die Tragödie ereignete sich am Strand von Sampieri im Südosten Siziliens. Die Gegend ist bekannt, weil hier Teile der populären TV-Serie "Kommissar Montalbano" gedreht wurden. Mehrere Touristen beobachteten das Drama und schlugen Alarm. Rettungskräfte suchten im Mittelmeer zunächst nach weiteren Opfern. An Land wurden einige Migranten von Polizei und Helfern in Empfang genommen, andere flüchteten aus Angst vor einer Abschiebung.
Am Samstag waren bereits knapp 600 Flüchtlinge in Sizilien und auf der Insel Lampedusa gelandet. Die Zahl der in Italien angelandeten Flüchtlinge liegt bereits drei Mal so hoch wie im gesamten vergangenen Jahr. In diesem Jahr schafften bereits mehr als 22.000 Einwanderer den Weg über das Mittelmeer nach Italien. Zur Zahl der Schiffbrüchigen, die ums Leben kommen, gibt es nur Schätzungen. Jedes Jahr versuchen tausende Menschen, aus Nordafrika über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.
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