Griechenland: Flüchtlinge im Hungerstreik

Ein Mann trägt ein Kind in einer Trage, während er mit anderen Menschen unterwegs ist.
Sie protestieren gegen die schlechten Verhältnisse im Lager auf der Insel Chios, es gibt keinen Strom, die Wasserversorgung ist problematisch. Es leben dort 3800 Flüchtlinge, also vier Mal so viele wie es Plätze gibt.

Aus Protest gegen die schlimmen Zustände in ihrem wilden Lager und einer angeblich bevorstehenden Rückführung in die Türkei sind Dutzende Migranten auf der griechischen Insel Chios in einen Hungerstreik getreten. "Wir sind Menschen, keine Tiere", stand auf Plakaten, die die Migranten am Montag hielten, berichtete das Nachrichtenportal von Chios "Politis", weiter.

Die Polizei sperrte das Lager von Souda ab, berichteten Augenzeugen. Die meisten Demonstranten sollen aus Afghanistan, Pakistan und nordafrikanischen Staaten stammen.

Zehn Tage ohne Strom

Im Camp von Souda, das in einem Graben vor der mittelalterlichen Stadtmauer in der Altstadt von Chios liegt, gibt es seit zehn Tagen keinen Strom. Die Reparaturen ziehen sich in die Länge. Auch die Wasserversorgung sei problematisch, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Polizei weiter.

Auf Chios leben nach Angaben des griechischen Flüchtlingskrisenstabs mehr als 3.800 Flüchtlinge und Migranten, knapp vier Mal so viele, wie Plätze vorhanden sind. Sie versuchen, Asyl zu beantragen, um nicht in die Türkei zurückgeschickt zu werden.

Ein im April in Kraft getretener Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht unter anderem vor, dass alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln und damit in die EU kommen, zurückgeschickt werden können.

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