Falscher Funkspruch? Pannenserie reißt nicht ab

Der Schatten eines Flugzeugs vor einem blauen Himmel.
Schlechte Sicht erschwert die Suche nach der verschollenen Boeing 777.

Schlechte Sicht hat die Suche nach dem verschollenen Malaysia-Airlines-Flugzeug am Dienstag erneut erschwert. Am 13. Tag des Sucheinsatzes konnte das ausgemachte Gebiet von der Größe Irlands im südlichen Indischen Ozean nur teilweise überprüft werden, wie die koordinierende australische Seesicherheitsbehörde (AMSA) mitteilte. Von der am 8. März verschwundenen Maschine mit der Flugnummer MH 370 fehlt noch immer jede Spur.

Die Zeit, das Wrack der verschollenen Boeing anhand des Flugschreibers zu orten, wird unterdessen knapp. Dessen Batterie wird nach Meinung von Experten etwa bis kommenden Montag halten. "Wir haben noch etwa eine Woche, aber wie lange die Batterie halten wird, kommt auf die Wassertemperatur und die Wassertiefe an", sagte der australische Verteidigungsminister David Johnston dem australischen Rundfunksender ABC. Die sogenannte Black Box sendet 30 bis hächstens 45 Tage lang Signale aus, mit deren Hilfe das Flugzeugwrack zu orten wäre.

"Alright, good night"

Für Rätselraten sorgten neue Angaben der malaysischen Luftbehörde zum letzten Funkspruch der Crew der Boeing 777. Bisher hieß es, diese habe sich mit den etwas ungewöhnlichen Worten "Alright, good night" (etwa: Alles klar, gute Nacht) abgemeldet. Am Dienstag korrigierte die Luftbehörde ihre Angaben. Nun hieß es, die Crew habe zuletzt die Worte "good night Malaysian 370" (gute Nacht, Malaysian 370) durchgegeben. Dies wäre den Angaben zufolge eine ganz normaler Funkspruch. Wie es zu der Annahme des falschen Spruches kam, wollte die Behörde nicht erläutern.

Die malaysischen Behörden wollen nun mit umfangreichen "forensischen Untersuchungen" klären, ob der letzte Funkspruch vom Kapitän des verunglückten Langstreckenjets oder von seinem Kopiloten abgegeben wurde.

Vorwürfe

Familien der Unglücksopfer aus China werfen den malaysischen Behörden wegen widersprüchlicher Angaben vor, Erkenntnisse zurückzuhalten. Nach Angaben des "Wall Street Journal" wurde in der ersten Woche nach dem Verschwinden der Boeing viel Zeit vergeudet, da Suchtrupps zunächst an der falschen Stelle aktiv geworden wären. Die Zeitung begründete dies in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf nicht näher benannte Kreise mit mangelnden Absprachen zwischen Länderbehörden.

Am Wochenende aus dem Meer geborgene Teile stellten sich als Fischereiausrüstung heraus. An der Suche nach der Maschine sind auf Schiffen mehr als 1000 Menschen und in Flugzeugen rund 100 Menschen beteiligt. Viele mehr arbeiten an Land an der Koordinierung des Einsatzes mit.

Die Boeing der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH370 ist seit ihrem Start im Kuala Lumpur am 8. März verschwunden. An Bord waren 239 Menschen.

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