Explosionen in Kenias Hauptstadt
In der kenianischen Hauptstadt Nairobi haben sich am Freitag zwei Explosionen ereignet. Vier Menschen seien getötet und mehrere weitere verletzt worden, teilten Behördenvertreter mit. Nach Angaben des Nationalen Notfallzentrums ereigneten sich die Detonationen in der Umgebung eines Marktes.
Anschläge?
Die Ursache der Explosionen war zunächst unklar, Kenia wurde in jüngster Zeit immer wieder von blutigen Anschlägen erschüttert, für die zumeist islamistische Gruppen verantwortlich gemacht wurden. Anfang Mai waren bei Explosionen in Nairobi und Mombasa sieben Menschen getötet worden. Im vergangenen Jahr töteten Extremisten in einem Einkaufszentrum der Hauptstadt 67 Menschen, darunter viele Ausländer. Die Regierung hat für die Tat Islamisten verantwortlich gemacht, die mit der Al-Kaida verbündet sind.
Die Regierungen Großbritanniens und der USA warnten in dieser Woche ihre Bürger vor der Gefahr von Anschlägen in Kenia. Vor diesem Hintergrund wurden am Freitag Hunderte britische Urlauber von der kenianischen Küste evakuiert. Sie wurden mit Flugzeugen ausgeflogen, die ihre Reiseveranstalter angemietet hatten.
Reisewarnung
Das österreichische Außenamt warnt vor Reisen in das Gebiet an der Grenze zu Somalia. Für das Küstengebiet gelte ein hohes Sicherheitsrisiko, ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für den Rest des Landes, heißt es auf der Homepage. "Die Anwesenheit an öffentlichen Plätzen, vor öffentlichen Gebäuden, bei größeren Menschenansammlungen sowie in von Ausländern frequentierten Einkaufszentren, Restaurants und Bars sollte aufgrund der Terrorgefährdung auf ihre unbedingte Notwendigkeit geprüft werden." Das Außenamt empfiehlt Kenia-Reisenden die Reiseregistrierung des Außenministeriums.
Die zum Konzern TUI Travel gehörenden Veranstalter Thomson und First Choice annullierten ihre Flüge nach Mombasa bis 31. Oktober aus Gründen der Vorsicht, wie es in einer Mitteilung hieß. Sie waren von London und anderen westlichen Hauptstädten vor einer "Terrorbedrohung" gewarnt worden.
Evakuierungsmaßnahmen
Ein Sprecher sagte, etwa 400 Kunden seien derzeit in der Region Mombasa. Bis am Abend sollten alle wieder in Großbritannien angekommen sein. Das britische Außenministerium hatte bereits am Mittwoch vor nicht unbedingt notwendigen Reisen in die Region gewarnt. Daraufhin begannen die Evakuierungsmaßnahmen. Auch Frankreich, Australien oder Kanada haben vor Reisen in die Region Mombasa gewarnt.
Der Fremdenverkehr ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Kenia. Tourismus-Vertreter zeigten sich betroffen über die Evakuierungen der Briten. "Wir sind überrascht", sagte Sam Ikwaye von der kenianischen Hoteliers- und Restaurant-Vereinigung, "es gibt keine große unmittelbare Gefahr, um diese Maßnahmen zu rechtfertigen."
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