Autobombe: Explosion in türkischer Metropole Izmir - zwei Tote

In der Nähe eines Gerichtsgebäudes in der westtürkischen Stadt Izmir ist am Donnerstag eine Autobombe explodiert.
Bei dem Anschlag in der Millionenmetropole sind ersten Berichten zufolge zwei Menschen getötet worden. Dabei handle es sich um einen Polizisten und einen Gerichtsmitarbeiter, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Sieben Menschen seien verletzt worden. Andere Berichte sprachen von mindestens elf Verletzten.
Zwei Angreifer wurden von der türkischer Polizei bei einem anschließenden Schusswechsel erschossen, ein dritter sei noch auf der Flucht, hieß es. Die Polizei fahnde mit Unterstützung von Hubschraubern nach dem Flüchtigen. Eine Nachrichtensperre sei verhängt worden.




Den Beleg dafür lieferte das Statistikamt des Landes Mitte Dezember: Erstmals seit dem Krisenjahr 2009 ging die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2016 zurück. Dabei fiel die Schrumpfung mit 1,8 Prozent noch deutlich höher aus als von Experten vorausgesagt. Inzwischen, versichert das Wirtschaftsministerium, gehe es aber wieder aufwärts.
Denoch: Die Türkei gilt mittlerweile bei Wirtschaftsexperten und Investoren als Risiko-Partner. Auch die Touristen, für das Land eine unverzichtbare Einnahmequelle, reagieren: In den ersten elf Monaten 2016 kamen nach amtlichen Zahlen mit gut 24 Millionen Reisenden knapp ein Drittel weniger Ausländer ins Land als im Vorjahr.
Es gibt aber einen Hoffnungsschimmer. Nachdem Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und sein russischer Kollege Wladimir Putin ihren Streit nach dem Abschuss einer russischen Militärmaschine im Grenzgebiet zu Syrien beigelegt hatten, schnellte das Interesse von Russen am Reiseziel Türkei wieder hoch. Das ist wichtig, waren die Russen doch vor nicht allzu langer Zeit mit rund viereinhalb Millionen Besuchern im Jahr die zweitgrößte Touristengruppe - hinter den Deutschen. Und bei denen zeichnet sich ebenso ein Minus ab: Reisten 2015 noch 5,6 Millionen Deutsche in die Türkei, waren es in den ersten elf Monaten 2016 nur 3,76 Millionen.
"Die größten Risiken für die türkische Wirtschaft sind derzeit politischer Natur", urteilt aktuell die deutsche Investitionsagentur GTAI. Dazu zählt auch der Streit mit dem wichtigsten Handelspartner, den EU-Ländern, über den Umgang mit der Opposition und Rechtstaatsfragen. Zu den Schwächen zählt zudem eine wenig effiziente, schwerfällige Bürokratie sowie die hohe Importabhängigkeit der Industrie und Probleme auf den regionalen Exportmärkten. Die künftige Entwicklung der türkischen Wirtschaft bleibt damit unsicher.
Auf gut drei Prozent, deutlich weniger als in den vergangenen Jahren, veranschlagen internationale Experten das Wachstum für 2017. Die türkische Regierung hofft, schon im kommenden Jahr wieder bei fünf Prozent Zuwachs zu landen. Viele Unternehmen, vor allem aus Deutschland, haben Projekte auf Eis gelegt.
Dass die Türkei ihr ehrgeiziges Ziel erreicht, bis 2023 zu den weltweit zehn größten Volkswirtschaften aufzusteigen, ist eher fraglich. Aktuell die größten Sorgen bereitet der Regierung der drastische Kursverfall der heimischen Währung Lira. Präsident Erdogan hat schon an seine Landsleute appelliert, Fremdwährungen zu verkaufen, um den Wertverfall stoppen.
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