Benedikt will sich als „Pilger vor Welt verstecken“

Nach zwei Monaten kehrte der emeritierte Papst Benedikt XVI. gestern, Donnerstag, aus der päpstlichen Sommerresidenz in den Albaner Bergen wieder in den Vatikan zurück. „ Benedikt ist froh, zurückzukommen und das provisorische Leben in Castelgandolfo zu verlassen“, erklärte Vatikansprecher Pater Federico Lombardi gegenüber Radio Vatikan.
Es war eine ruhige Rückkehr ohne offizielle Zeremonie. Die Kommunikationszentrale des Heiligen Stuhls twitterte schlicht: „Benedikt XVI. kehrt heute in den Vatikan zurück.“ Gegen 17 Uhr traf der Helikopter mit dem 86-jährigen Ex-Papst und seinem Privatsekretär Georg Gänswein an Bord im Vatikan ein. Als der ehemalige Pontifex Maximus am 28. Februar 2013 anlässlich seines Rücktritts den Vatikan verließ, läuteten in ganz Rom die Kirchenglocken.
Franziskus bescheiden
Ratzinger mit Weitblick
Das eigens für Benedikt umgebaute Kloster nächst den vatikanischen Gärten ist modern und komfortabel. Die Wohnung mit einer Terrasse und einem tollen Blick über Rom und die Kuppel des Petersdoms erstreckt sich auf zwei Stockwerke. Neben Joseph Ratzinger, der sich hier als „einfacher Pilger vor der Welt verstecken“ will, wohnen in dem Kloster auch sein Privatsekretär Georg Gänswein und die vier Laienschwestern, die ihm bereits in seiner Zeit als Papst zur Seite standen. Ein Apartment ist für Georg Ratzinger, den Bruder des Ex-Papstes reserviert.
Riesige Bibliothek
Joseph Ratzinger muss in seiner neuen Wohnung auch nicht auf seine riesige Bibliothek und seinen geliebten Schreibtisch, an dem seine Besteller-Bücher entstanden sind, verzichten. Der ehemalige Dogmatik-Professor, der altersbedingt zwar müde sei, aber an keiner Krankheit leide, werde in der Residenz „normal“ leben, sagte Sprecher Federico Lombardi: „Ich glaube, er wird spazieren gehen und auch Besuch empfangen. Es hängt von ihm ab, wie er sein Leben gestalten will.“
Sekretär stets dabei

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