Eurotunnel: Zehn Züge nach erneuter Panne getrichen

Erneut Zwischenfall am Sonntag. Kunden können Tickets umtauschen oder rückerstatten lassen.

Einen Tag nach einem Brand im Eurotunnel ist der Verkehr unter dem Ärmelkanal durch einen weiteren Zwischenfall am Sonntag erneut beeinträchtigt worden. Wegen einer Strompanne im Leitungssystem und der seit Samstag aufgelaufenen Rückstände seien zehn Züge am Nachmittag gestrichen worden, sagte Eurostar-Chef Nicolas Petrovic.

Die Kunden könnten sich im Internet darüber informieren, um welche Züge es sich handle, und ihre Tickets umtauschen oder zurückerstatten lassen. Bereits am Vortag war der Zugverkehr im Eurotunnel wegen eines Lastwagenbrands stundenlang zum Erliegen gekommen. Wegen der Strompanne wurden beide Tunnelröhren am Sonntag erneut zwischen 10.00 und 12.00 Uhr geschlossen. Ab Mittag lief der Verkehr nur durch eine Röhre.

Der Verkehr vonseiten Großbritanniens lief in der Nacht um 02.45 Uhr (Ortszeit, 03.45 Uhr MEZ) wieder an. Von der französischen Seite wurde der Verkehr kurze Zeit später wieder aufgenommen worden. Der Personenverkehr funktionierte da mit einer Abfahrt pro Stunde in jede Richtung noch normal.

Starker Rauch

Rauchmelder in einer der Tunnel-Röhren hatten gegen Samstagmittag Alarm geschlagen, als ein aus Großbritannien kommender Lkw-Frachtzug den Tunnel passierte. Der Zug stoppte laut der Betreibergesellschaft an einem Sicherheitshalt, wo automatisch eine Sprinkleranlage ausgelöst wurde. Löschtrupps konnten zunächst keinen Brand feststellen. Später sagte der Unterpräfekt der nordfranzösischen Stadt Calais, es habe einen nicht sehr großen Brand gegeben, der allerdings "viel Rauch" verursacht habe.

Chaos und Ärger

Der gesamte Zugverkehr durch den Tunnel wurde stundenlang unterbrochen, bereits gestartete Züge kehrten zu den Abfahrtbahnhöfen zurück. Passagiere wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Der Vorfall sorgte auf beiden Seiten des Ärmelkanals für Chaos. Passagiere klagten über mangelnde Informationen.

Der Eurotunnel besteht aus zwei Hauptröhren für den Zugverkehr sowie einer dritten Röhre für Wartungsarbeiten und als Fluchtweg. Jeden Tag fahren durchschnittlich rund 400 Züge durch den Eurotunnel, jedes Jahr werden 1,5 Millionen Lkw auf diese Weise transportiert.

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