Eisbären belagerten Wetterforscher auf Insel

Eine Eisbärfamilie ruht sich an einem Strand mit Möwen aus.
Ein Schiff brachte Leuchtfackeln und Hunde, die Eisbären konnten vertrieben werden.

Eine Rotte hungriger Eisbären hat fünf russische Wetterforscher auf einer Insel im Polarmeer rund zwei Wochen lang belagert. Ein Versorgungsschiff brachte den Wissenschaftern nun die dringend nötige Hilfe – drei Hunde und Leuchtfackeln, um die Raubtiere zu vertreiben. Den Forschern gelang es, die Eisbären mit Hilfe der Leuchtfackeln in die Flucht zu schlagen.

Bärin vor dem Fenster

Auf der kleinen Insel Trojnoj in der sibirischen Kara-See lebten sonst in der eisfreien Zeit drei bis vier Eisbären, berichteten die Wetterforscher. In diesem Polarsommer seien es aber mindestens zehn ausgewachsene Eisbären und einige Jungtiere. Seit Samstag lagerte eine Bärin unter den Fenstern der Wetterstation und riss einen der zwei Hunde der Forscher. Die fünf Wissenschafter hatten ihre Hütte seither nicht mehr verlassen können, um Messgeräte abzulesen. Nun ist dies wieder möglich.

Das russische Forschungsschiff "Akademik Trjoschnikow", das in der Nähe war, konnte den Meteorologen helfen. Zuvor hatte es geheißen, es werde etwa einen Monat dauern, bis das nächste Schiff die Insel erreiche. Die russischen Umweltbehörden hatten nach einer Möglichkeit gesucht, den Wissenschaftlern zu helfen, die für Menschen und Eisbären gleichermaßen schonend sei, hieß es in der britischen Zeitung "The Guardian".

Üblicherweise verlassen die Eisbären die Insel Ende Oktober oder Anfang November wieder, wenn das Meer zufriert, um auf die Jagd zu gehen. Wegen der Erderwärmung werden die Eisflächen rund um den Nordpol kleiner, der Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Eisbären schwindet.

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