Eine Million Flüchtlinge kam heuer nach Europa

Größte Wanderungsbewegung nach Europa seit 2. WK: UNHCR veröffentlicht neuste Zahlen zur Flüchtlingskrise.

Verfolgung, Krieg und Armut haben in diesem Jahr nach Einschätzung internationaler Organisationen mehr als eine Million Menschen nach Europa getrieben.

Allein 972 500 Migranten kamen über das Mittelmeer, etwa 34 000 nahmen den Landweg über die Türkei, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf mitteilten. Damit nahmen mehr als viermal so viele Menschen wie im vergangenen Jahr die gefährliche Reise über das Mittelmeer auf sich. Über 3600 von ihnen kamen dabei ums Leben.

Eine halbe Million Menschen sei allein vor dem Krieg in Syrien über das Meer nach Europa geflohen, hieß es weiter. Insgesamt reisten demnach mehr als 800 000 Menschen über die Ägäis von der Türkei nach Griechenland. Die Zahl der von Nordafrika nach Italien gereisten Flüchtlinge ging hingegen von 170 000 im Vorjahr auf rund 150 000 zurück. Das sind 12,9 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr.

Deutschland verzeichnete bereits Anfang Dezember offiziell eine Million Flüchtlinge in diesem Jahr. Darin sind jedoch auch Menschen aus Europa enthalten, etwa aus den Balkanländern.

Neue Ankünfte in Piräus

Der Zustrom ist zwar schwächer geworden, hält aber weiter an. Gut 2000 Flüchtlinge und Migranten kamen am Dienstag an Bord von zwei Fähren im Hafen von Piräus an. Sie hatten zuvor von der Türkei auf die Inseln Lesbos und Chios übergesetzt. Dies teilte die Küstenwache mit.

Kommentare