Schießerei in L.A.: Mordanklage gegen Schützen
Die strengen Sicherheitskontrollen am Flughafen von L.A. nutzten nichts: Mit einem Sturmgewehr läuft ein Mann am Freitag gegen 09:30 Uhr Ortszeit durch eine Absperrung in eine Abflughalle. Ein Beamter stirbt, es bricht Panik aus. Polizisten strecken den Schützen mit Schüssen nieder. "Alle auf den Boden, auf den Boden, jetzt sofort", brüllt ein Polizist. Menschen lassen sich fallen. Andere ducken sich. Dann kommen Leute in Panik angelaufen, einige mit ihren Koffern im Schlepptau. Diese chaotische Szene am Airport von Los Angeles fängt ein Augenzeuge mit seinem Handy ein. Das Internetportal TMZ.com stellte das über einminütige Video ins Netz. Es dokumentiert die Angst am Flughafen von L.A., als dort ein Mann um sich schießt und einen Sicherheitsbeamten tötet.
Panik und Chaos
Mit einem Sturmgewehr im Anschlag hatte sich der Schütze einen Weg durch Terminal 3 am LAX-Airport gebahnt. Am Ende ist ein Mitarbeiter der Verkehrssicherheitsbehörde TSA tot. Mindestens ein weiterer Mitarbeiter wird von Schüssen getroffen, mehrere Menschen werden auf der chaotischen Flucht vor dem Täter verletzt, teilen die Ermittler mit. Dem "heldenhaften" Einsatz von Polizisten sei es zu verdanken, dass der Schütze gestoppt wird, lobt der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, das Eingreifen der Beamten.

Rätselraten über Motiv
Was den jungen Mann zu der Bluttat veranlasst hat, darüber rätseln die Ermittler noch. Wie die Los Angeles Times am Samstag unter Berufung auf die Polizei berichtete, habe er einen Zettel bei sich gehabt, auf dem er seine "Enttäuschung über die Regierung" zum Ausdruck gebracht habe. Zugleich habe er aber in der Notiz betont, keine unschuldigen Menschen verletzen zu wollen.
"Er hatte genug Munition dabei, um buchstäblich jeden in dem Terminal zu töten", sagte Los Angeles' Bürgermeister Eric Garcetti. Vor der Tat habe Ciancia seinem Bruder in New Jersey eine SMS geschickt, in der er von Selbstmordgedanken sprach. Der Vater habe daraufhin die Polizei eingeschaltet. Frühere Schulkameraden beschrieben ihn in US-Medien als Eigenbrötler, der von anderen Schülern gemobbt worden sei. Vor einigen Jahren sei seine Mutter gestorben.
Massive Verzögerungen
Auch Flugreisende, die das Drama nicht hautnah erlebten, spürten die Auswirkungen. Tausende Passagiere saßen stundenlang in Wartehallen, auf Landebahnen, auf Zufahrtsstraßen und in umliegenden Hotels fest. Das Chaos auf dem Flughafen mit dem drittgrößten Passagierbetrieb in den USA war perfekt. 746 Flugzeuge seien betroffen gewesen, teilte die Flughafenleitung mit. Viele Maschinen mit Ziel Los Angeles hoben gar nicht erst ab. Andere wurden umgeleitet oder harrten auf den LAX-Startbahnen aus.
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