Ein Jahr am Flughafen: Syrer kommt nun in Flüchtlingslager

Fadi Mansur konnte den Transit-Bereich des Atatürk-Flughafens in Istanbul verlassen.

Man fühlt sich an den Film "Terminal" von Steven Spielberg erinnert: Ein vor mehr als einem Jahr auf dem internationalen Flughafen in Istanbul gestrandeter syrischer Flüchtling ist nun von dort in ein Haftzentrum für Migranten gebracht worden.

Wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty international am Dienstag mitteilte, verließ Fadi Mansur den "problematischen Passagieren" vorbehaltenen Raum im Atatürk-Flughafen am Samstag. Nach Prüfung seines Falls sollte er aus Istanbul in ein anderes Migranten-Haftzentrum im südtürkischen Adana gebracht werden.

Amnesty kritisierte die "willkürliche Inhaftierung" des Mannes. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation floh Mansur 2012 vor dem Krieg in Syrien in den Libanon, bevor er sich in der Türkei niederließ. Im vergangenen Jahr wurde ihm die Einreise nach Malaysia verwehrt. Bei seiner Rückkehr nach Istanbul am 15. März 2015 wurde er festgenommen.

Im vergangenen November konnte er den fensterlosen und ständig beleuchteten Flughafenraum kurzfristig verlassen, um in den Libanon zu reisen. Doch auch dort wurde ihm die Einreise verweigert, und er kehrte wieder nach Istanbul zurück.

Traum von Dunkelheit

In einem Video der Menschenrechtsorganisation spricht der Mittzwanziger von einer "grausamen, unmenschlichen und erniedrigenden" Behandlung. Er träume davon, einmal wieder ohne Licht schlafen zu können.

Der Iraner Merhan Karimi Nasseri, auf dessen Fall "The Terminal" beruht und der darin von Tom Hanks verkörpert wird, saß übrigens 18 Jahre lang im Terminal 1 des Pariser Flughafens Charles de Gaulle fest.

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