Infizierter zuvor von Spital heimgeschickt

Eine Frau geht vor der Emmett J. Conrad High School entlang.
Auch in Deutschland könnte es nun einen weiteren Fall geben.

Der Ebola-Patient in den USA soll bereits am vergangenen Freitag eine Klinik aufgesucht haben, wurde aber trotz seiner Symptome und der Information über seine Afrika-Reise wieder nachhause geschickt. Das teilte der texanische Gesundheitsbeamte Mark Lester im US-Bundesstaat Texas mit. Der Mann sei demnach wieder nach Hause geschickt worden, weil eine Krankenschwester diese Informationen nicht weitergegeben habe.

Erst als der Patient zwei Tage später im Rettungsauto in ein Krankenhaus in Dallas eingeliefert wurde, stellten ihn die Ärzte unter Quarantäne. Zwei Labors bestätigten, dass er das Ebola-Virus in sich trägt. Der Mann hatte sich im westafrikanischen Liberia mit der Krankheit angesteckt. Nach Angaben der Klinik ist der Gesundheitszustand des Mannes ernst.

Eine Grafik zeigt die Flugroute eines Ebola-Patienten von Monrovia über Brüssel und Washington nach Dallas.

Der Patient hat nach Behördenangaben außerdem Kontakt zu Kindern im schulpflichtigen Alter gehabt, bevor bei ihm die ansteckende Krankheit diagnostiziert wurde. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, sagte am Mittwoch, Experten untersuchten die Kinder zu Hause auf mögliche Anzeichen für eine Ebola-Erkrankung.

Möglicher Fall in Deutschland

Ein Ebola-Infizierter oder ein Patient mit Verdacht auf die Krankheit soll nach Angaben des hessischen Sozialministeriums nun in der Frankfurter Universitätsklinik behandelt werden. Ob es sich um einen Verdachtsfall oder einen diagnostizierten Fall handelt, teilte das Ministerium zunächst nicht mit. Auch vom Universitätsklinikum gab es vorerst keine detaillierteren Informationen. Bereits am 27. August war ein Ebola-Patient aus Westafrika nach Deutschland gekommen und in die Uniklinik Hamburg-Eppendorf gebracht worden.

WHO sieht leichte Anzeichen für Besserung der Lage

Die WHO sieht indes leichte Anzeichen für eine Besserung der Ebola-Situation in Westafrika. In den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone sei die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen die zweite Woche in Folge gesunken, teilte die Organisation in Genf mit.

Eine Infografik über das Ebola-Virus, seine Übertragung, Symptome und Ausbrüche.

Grund für den Rückgang sei in erster Linie die liberianische Hauptstadt Monrovia. In der vergangenen Woche sei dort keine einzige Neuerkrankung gemeldet worden. Allerdings würden nicht alle Infektionen den Behörden mitgeteilt, hieß es weiter.

In Guinea sank die Zahl der offiziellen Neuinfektionen in der vergangenen Woche mit rund 50 auf den tiefsten Stand seit Ende August. Allerdings wurde laut WHO nun in Beyla an der Grenze zur Elfenbeinküste der erste Ebola-Fall bestätigt.

Insgesamt sind in den drei Ländern bis zum 28. September 7.157 Erkrankungen (bestätigte und Verdachtsfälle) und rund 3.300 Todesfälle erfasst worden. Unter den Toten waren 216 Helfer aus dem Gesundheitsbereich.

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